Pinnebergs Heideweg wird als Schleichweg genutzt. Anwohner fordern die Stadt auf, die Straße zu sperren. Raser gefährdeten Kinder.

Pinneberg. Sie haben Angst. Um Hunderte Jungen und Mädchen, die Tag für Tag zur Schule fahren. Anwohner des Heidewegs in Pinneberg machen jetzt mobil. Autofahrer nutzten die kleine Straße am Rande des Areals der Eggerstedt-Kaserne als Ausweichstrecke. „Die rasen hier abends mit bis zu 70 Stundenkilometern durch“, sagt Stefanie Gürsoy. Die Stadtverwaltung müsse handeln. Schluss mit dem Durchgangsverkehr, lautet die Forderung der Anwohner. Sie wünschen sich einen Poller oder eine Schranke.

Ortstermin am Heideweg. An einer Straße, die nur zum Teil asphaltiert ist. Auf der einen Seite Einzelhäuser, in denen viele Familien leben. Auf der anderen entsteht gerade eine Großbaustelle – die alte Eggerstedt-Kaserne wird abgerissen. Ann-Kathrin Tranziska und ihre Nachbarn formieren sich zu einer Kette. Ein symbolische Sperrung, die nur wenige Minuten aufrechterhalten werden kann. Der Verkehr habe stark zugenommen. Baufahrzeuge und schwere Laster seien keine Seltenheit mehr. Der Heideweg gilt als Schleichweg zwischen Thesdorfer Weg und der Landesstraße Schenefeld-Elmshorn. In den vergangenen Wochen wurde der vermehrt genutzt – weil der Kreuzungsbereich An der Raa gesperrt war. Für die Anwohner steht fest: Nur ein Vorgeschmack auf später, wenn die Parkstadt Eggerstedt mit 250 Wohnhäusern und einem ebenfalls geplanten Campus noch mehr Autos anziehen wird.

Richtung Westen ist der Heideweg eine Schotterpiste. Es herrscht Lkw-Verbot. Reifenspuren zeugen davon, dass zumindest einige Brummifahrer das Schild ignorieren. Eine Zufahrt zum Kasernengelände sei in den vergangenen Wochen für den Baustellenverkehr genutzt worden, so Manfred Stache, der für die Grünen im Stadtrat sitzt. Er hat Beweisfotos gemacht. Die Laster beschädigten den Straßenbelag. Das koste die Stadt zweifellos Geld. Nicht zuletzt Radfahrer litten unter dem schlechten Zustand des Heidewegs.

Für Tranziska steht fest: Die Stadt Pinneberg muss dafür sorgen, dass Schulwege sicher sind. Ihr Appell an die Stadtverwaltung: „Denken Sie vor allem an die Kinder.“ Bürgermeisterin Urte Steinberg hat in einem Brief zugesagt, „das Verkehrsaufkommen am Heideweg im Auge zu behalten.“