Schenefeld. Etatvolumen erstmals über 30 Millionen Euro. Fraktionen beschließen mehrheitlich: 800.000 Euro für die Sanierung des Schulzentrums.

Hartmut Appel, kommissarischer Schulleiter des Gymnasiums Schenefeld, hatte Klartext geredet – und es offenbar geschafft, den Blick der Politiker aufs Schulzentrum zu lenken. Das wurde am Donnerstag in der Ratsversammlung deutlich. So wurde mit großer Mehrheit beschlossen, 800.000 Euro in die Sanierung der Dächer des Schulzentrums Achter de Weiden zu investieren. Für das Flachdach aus den 70er-Jahren soll eine vernünftige Lösung her, sodass das Wasser besser abfließen kann und die ständigen Reparaturen ein Ende haben. „Wir haben in den vergangenen Jahren so viel Geld in die Ausstattung der Schule investiert, da wäre es doch schade, wenn es am Ende durchregnet“, sagte CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Rüpcke.

Zudem steigt der Etat für Sanierungsarbeiten am Gymnasium und an der Gemeinschaftsschule. Er wird auf Antrag der Grünen um insgesamt 100.000 Euro auf dann 1,2 Millionen Euro in 2016 erhöht. Ein Wunsch, dem 268 Eltern mit ihrer Unterschrift auf einer Liste, die im Rat übergeben wurde, zusätzlich Ausdruck verliehen wurde. Nötig war es nicht. Es herrschte fraktionsübergreifend Einigkeit.

Investitionen in Höhe von 5,9 Millionen Euro

Am Ende stimmten sogar die Mitglieder aller fünf Ratsfraktionen für den Etatentwurf 2016. Der kann sich sehen lassen: Erstmals knackt Schenefeld die Grenze von 30 Millionen Euro Etatvolumen. Die Stadt plant Investitionen in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Der größte Teil, drei Millionen Euro, ist für die Vorhaltung von Unterkünften gedacht. 950.000 Euro fließen in Neubau und die Aufstockung von Kindergärten. Beides notwendige Aufgaben, für die die Stadt erstmals seit langem wohl auch um die Aufnahme von Krediten nicht herumkommen wird.

Von den Investitionen abgesehen schließt der Entwurf mit einem kleinen Plus von 240.000 Euro im Ergebnisplan. „Ein durchaus tragfähiges Zahlenwerk. Wir werden sehen, ob wir die Kredite am Ende wirklich brauchen werden“, sagte Finanzausschusschefin Ingrid Pöhland (SPD) mit Blick auf die unklaren Flüchtlingszahlen und den noch nicht feststehenden zweiten Standort einer möglichen weiteren Großunterkunft.

In den kommenden Monaten wird auf einer Fläche am Osterbrooksweg eine Notunterkunft aus Wohncontainern für etwa 230 Menschen entstehen. Einer, der bereits in den vergangenen Wochen in Schenefeld Zuflucht fand, ist Mohamad Sammour. Der aus Damaskus geflohene Syrer nutzte die Einwohnerfragestunde, um sich mit seinen ersten gelernten Worten Deutsch zu bedanken. Besonders lobte er die ehrenamtlichen Helfer des Willkommenscafé: „Die herzliche Aufnahme erleuchte den Alltag.“