Pinneberg. Mithilfe eines neuen Projekts sollen Kinder und Jugendliche für den Alltag von Behinderten sensibilisiert werden.

Wie fühlt es sich an, täglich auf Barrieren zu stoßen? Was Alltag für Behinderte ist, ist für Kinder und Jugendliche ohne Handicap eine ganz neue Erfahrung. Diese soll ihnen ermöglicht werden mithilfe eines neuen Projekts der Beratungsstelle Inklusive Schule des Instituts für Qualitätssicherung an Schulen Schleswig-Holstein (IQHS). Die vier Boxen, die dafür ab sofort für Schulen und Elternvereine auszuleihen sind, haben jeweils eine ganz eigene Welt in sich. Ausgeliehen werden können ebenfalls zwei Rollstühle, um zu proben, wie es ist, darauf angewiesen zu sein oder damit umzugehen.

Bei der Vorstellung der sogenannten „Barriboxen“ im Förderzentrum in Pinneberg am Donnerstag sind sich Jan Matthiesen, der kommissionarische Schulleiter des Förderzentrums Pinneberg, und Michael Lorbeer-Andresen, Leiter der Beratungsstelle Inklusive Schule, einig: Das Projekt wird dazu beitragen, Schüler, Lehrer und Eltern für die Situationen, vor denen Behinderte unter anderem auch in Schulen täglich stehen, zu sensibilisieren. Dass es überhaupt zustande kommen konnte, ist auch der großzügigen Spende der Sparkasse Südholstein von insgesamt 40.000 Euro zu verdanken. „Man kann so auch erfahren, dass auch schon die kleinste Kante eine Hürde ist“, so Andy Schmidt, Leiter der Pinneberger Sparkassen-Filiale. „Das Erlebbare ist besser als jede Powerpoint-Präsentation.“

Die „Sehen“-Box enthält unter anderem Augenbinden, Führungsseile und Stationskarten für einen Blindenparcours sowie ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel für Blinde. Ein Taststock und ein Klingelball gehören zum Sortiment. Mit vielen weiteren Materialien zu unterschiedlichen Themenfeldern sollen vor allem Kinder und Jugendliche spielerisch Erfahrungen sammeln, damit Berührungsängste erst gar nicht aufkommen. Die Bestellmöglichkeit findet sich auf der Website www.barrierefreie-schule-sh.de.