Pinneberg. Streit um DRK-Heim: Stadt solle einen Vergleich mit dem DRK suchen statt eine juristische Auseinandersetzung in Kauf zu nehmen.
Neue Entwicklung im Streit um ein DRK-Seniorenheim in Pinneberg, das zu einer Unterkunft für bis zu 150 Asylbewerber werden könnte: Ein von der Stadt eingeschalteter Anwalt empfiehlt, einen Vergleich mit dem Roten Kreuz anzustreben, statt eine langwierige juristische Auseinandersetzung in Kauf zu nehmen. Folgt die Politik dieser Empfehlung, könnte das den Weg für einen zeitnahen Umbau zur Flüchtlingsunterkunft ebnen.
Um das 2012 wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit geschlossene Seniorenheim gibt es mächtig Wirbel. Die Stadt klagt auf kostenlose Rückgabe des in den 60er-Jahren dem DRK überlassenen Grundstücks. Das Rote Kreuz hat die Klage erwidert, weil das Gebäude 1,2 Millionen Euro wert sei. Nachdem sich die Lage bei der Unterbringung von Asylbewerbern zuspitzte, hatten Rotes Kreuz und Stadt sich auf einen Vergleich geeinigt. Doch die Politik verweigerte die Zustimmung – und übte massive Kritik. Der vereinbarte Preis sei mit 750.000 Euro zu hoch. Zudem gebe es technische Fragen. In einem dem Abendblatt vorliegenden Schreiben macht der Anwalt deutlich, dass es ein verbleibendes Risiko gebe, den Prozess zu verlieren, und eine Entscheidung vor Gericht Zeit kosten werde. Bis zu drei Jahren könne der Marsch durch die Instanzen andauern. Ein Vergleich sei insofern zweckmäßig.