Wedel. Streit um Erhalt einer Grünfläche. Wedel haben am 29. November die Wahl. Dann wird über Bau einer Flüchtlingsunterkunft abgestimmt.

Das Ringen um den Erhalt einer Grünfläche, auf der die Stadt den Bau einer Notunterkunft plant, wird am 29. November endgültig entschieden. Den Termin legten die Mitglieder des Wedeler Stadtrates in ihrer Sitzung am Donnerstagabend fest. Anschließend hatten die Initiatoren des Bürgerbegehrens Gelegenheit, ihren Standpunkt während der Versammlung noch einmal deutlich zu machen. Lutz Steinmüller erklärte anhand einer Präsentation samt Videoaufnahmen von Fauna und Flora der Grünanlage an der Feldstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße, wie wichtig den Anwohnern das aus ihrer Sicht letzte Grün in ihrer Siedlung ist.

Er betonte, dass die Initiative sich nicht gegen das Flüchtlingsheim wende, sondern gegen jegliche Bebauung der 1800 Quadratmeter großen Fläche. „Das ist eine grüne Insel. Sie ist Heimat und Zuflucht für bis zu zehn auch seltene Vogelarten, Igel, Fledermäuse und Eichhörnchen.“ Als alternative Standorte für eine Notunterkunft benannte die Gruppe ungenutzte Grundstücke der Kirchengemeinden und leer stehende Gebäude.

Kein Vertreter der im Wedeler Rat vertretenen Parteien ergriff das Wort. Es war ein interfraktioneller Beschluss, die Argumente der Initiative wortlos verhallen zu lassen, ohne weitere Debatte einen vierseitigen Text mit dem Standpunkt der Stadt für den Bürgerentscheid zu beschließen. Er wird genauso wie der Text der Initiative den Wahlberechtigten nun zugeschickt.

Zu Wort meldete sich Irmgard Jasker. Sie ist Mitglied einer Gruppe, die sich vor einigen Wochen als Gegenbewegung formiert hat und sich für den Bau der Notunterkunft einsetzt. „Verursacht durch Kriege, Verfolgung, Gewalt und Not sind mehr als 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Die Auswirklungen machen auch vor Wedel nicht halt. Können Sie angesichts der großen humanitären Herausforderung nicht auf den Bürgerentscheid verzichten?“, fragte sie. Der Appell blieb ungehört.