Helgoland. Die geplante Eröffnung des neuen Helgoländer Hafens fiel nicht nur wegen des Wetters ins Wasser. Zeitplan auf den Kopf gestellt.

Richtige Partystimmung wollte am Freitag unter den Besuchern des Hafenfestes auf Helgoland nicht aufkommen. Dabei hatten die Organisatoren, die Gemeinde sowie die drei hiesigen Offshore-Unternehmen einiges aufgefahren, eine riesige Bühne aufgebaut, Livebands und Poetry Slamer eingeflogen. Doch nicht nur das Wetter sorgte für eher trübe Aussichten, sondern auch das Problem mit dem unfertigen Offshore-Hafen. Und das betrübte vor allem die betroffenen Firmen.

Ursprünglich sollte an diesem Freitag die Fertigstellung des Südkais und damit auch des Ausgangspunktes der Wartungsschiffe für die Windparks vor Helgoland gefeiert werden. Doch die Kaimauer glich am Freitag noch einer großen Baustelle. Eine deutlich umfangreichere Kampfmittelsondierung, viele Munitionsfunde und Bauverzögerungen hatten den Zeitplan komplett durcheinandergebracht. Ob der Südkai überhaupt noch dieses Jahr fertig wird, ist unklar. Bei den drei Offshore-Unternehmen, WindMW, RWE und Eon rechnet man nicht mehr damit.

Die drei Unternehmen unterhalten vor Helgoland Windkraftanlagen. Die Hochseeinsel ist Servicestützpunkt. WindMW hat seinen Offshore-Park bereits in Betrieb, RWE ist kurz davor und Eon im Aufbau. Bis zu einem Gigawatt Strom sollen die Windkrafträder bald liefern und damit bis zu drei Millionen Haushalte versorgen können. Ende 2011 fiel der Startschuss für die Hafenentwicklung hin zum Offshore-Stützpunkt, ein Prozess der auch vom Land finanziell unterstützt wurde. „Helgoland ist uns lieb und teuer“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am Rande des gleichzeitig am Freitag stattfindenden vierten Offshore-Wirtschaftsforums, bei dem sich die Entscheider der Branche auf der Insel treffen. Mit acht Millionen Euro unterstützt das Land den Umbau und beteiligte sich an den Baukosten der neuen Kaianlage samt Gewerbegebiet.