Helgoland . Holländische Tauchgruppe brüstet sich im Internet mit Souvenirs aus dem 1914 gesunkenen Kreuzer “Mainz“. Sie muss mit Strafen rechnen.

Vor der Hochseeinsel Helgoland sollen holländische Taucher das Wrack des 1914 gesunkenen Kreuzers „Mainz“ geplündert haben. Nach Informationen von NDR 90,3 gibt es bereits eine Strafanzeige gegen Mitglieder niederländischen Clubs. Der Fall beschäftige bereits die Staatsanwaltschaft.

Die SMS „Mainz“ war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Das Schiff lief 1909 vom Stapel und wurde im August 1914 im ersten Seegefecht bei Helgoland von britischen Kriegsschiffen versenkt. 163 Männer kamen in der Schlacht ums Leben.

Auf Facebook haben Mitglieder des holländischen Tauchclubs im August Fotos veröffentlicht und mit den Worten „Mooie telegraaf uit de Duitse kruiser Mainz“ (Ein schöner Telegraf aus dem deutschen Kreuzer Mainz) unterschrieben.

Auf die Nachfrage, was mit den Teilen aus dem Wrack passiert, lautete die Antwort auf Facebook: „Die Artefakte werden in Museen und Ausstellungen gezeigt.“

Ein Unterwasserarchäologe soll bereits Strafanzeige gegen das Tauchteam erstattet haben.

Gesunkene Kriegsschiffe gehören rechtlich gesehen dem Land, für das sie zuletzt unterwegs waren. Viele Wracks stehen unter Denkmalschutz. Selbst beim Entwenden kleinster Gegenstände müssen Souvenirjäger mit hohen Strafen rechnen. Wracks sind bedeutende Funde für die Unterwasserarchäologie.

Starben Menschen bei dem Untergang und befinden sich die sterblichen Überreste noch im Schiff, gelten die Wracks als Kriegsgräber. Sie sind durch völkerrechtliche Bestimmungen vor Plünderung und Bergung geschützt.