Barmstedt. Die Stadt gedenkt am Wochenende mit einem Lichtkunstwerk der vor 30 Jahren vom Land geschenkten Schlossinsel Rantzau.
Wenn am morgigen Freitag um 20.04 Uhr die Sonne untergeht, werden Hunderte LED-Strahler die Schlossinsel in Barmstedt in ein buntes Farbenmeer tauchen. Mit diesem einmaligen Lichtkunstwerk, das die Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert am Rantzauer See aus dem Dunkel heraushebt, soll daran erinnert werden, dass es 30 Jahre her ist, als das Land Schleswig-Holstein die Insel mit dem Gebäude-Ensemble Herrenhaus, Gerichtsschreiberhaus, Schlossgefängnis und Amtsgericht der Stadt überließ. Genau genommen sind es sogar 31 Jahre, weil der Schenkungsvertrag offiziell am 15. März 1984 unterzeichnet worden ist. Die Stadt Barmstedt wollte aber diesen runden Geburtstag mit dem Stadtjubiläum 875 Jahre Barmstedt in diesem Jahr zusammenlegen.
Zum offiziellen Festakt am Freitag um 18.30 Uhr sind natürlich auch prominente Gäste eingeladen. Innenminister Stefan Studt wird ein Grußwort von Ministerpräsident Torsten Albig verlesen. Darin stellt dieser anerkennend fest: „Barmstedt ist mit seiner Schlossinsel einzigartig in Schleswig-Holstein.“ Die Auflage des Schenkungsvertrages, die historischen Gebäude zu erhalten und kulturell zu nutzen, habe die kleinste Stadt des Kreises Pinneberg „mehr als erfüllt“, würdigt Albig. Mit offenen Ateliers im alten Gerichtsschreiberhaus, einem vielfältigen Kulturprogramm, dem Heimatmuseum im 1975 stillgelegten Amtsgericht und dem Galerie-Café im ehemaligen dänischen und preußischen Gefängnis „ziehen Sie seitdem viele Tausend Kulturschaffende, Kulturinteressierte und Erholungssuchende an und beschenken uns.“
Ein Besuchermagnet für Barmstedt
„Die Schlossinsel und der Rantzauer See sind ein Besuchermagnet für unsere Stadt, was uns überregional bekannt gemacht hat“, sagt Michael Schönfelder, der damals schon Stadtvertreter und viele Jahre Erster Stadtrat war. „Die Schenkung ist ein Glücksfall für das kulturelle Leben im Kreis Pinneberg“, würdigt auch Kreispräsident Burkhard E. Tiemann die Überlassung des kleinen Eilandes an die Stadt Barmstedt als herausragendes Ereignis. Das Land übergab damals nach jahrelangen Verhandlungen die historischen Gebäude aus den Jahren 1806 (Herrenhaus) bis 1863 (Amtsgericht) restauriert an die Stadt, was der Magistrat als Bedingung forderte.
Die Illumination, die computergesteuert Farbe und Intensität wechselt, musikalisch abgestimmt ist und immer stimmungsvoller wird, je dunkler es ist, werde die Insel in eine zauberhafte Atmosphäre verwandeln, kündigt Mitveranstalterin Karin Weißenbacher vom Galerie--Atelier-III an, das seit 20 Jahren Kunstaussstellungen im früheren Gerichtsschreiberhaus veranstaltet. „Wir haben auch Sitzbänke, sodass die Besucher das Spektakel in aller Ruhe anschauen und genießen können.“
Es wird ein Bühnenprogramm geben. Freitag treten die Jazzmusiker des Rainer Schnelle Trios und am Sonnabend Jess Klein auf, jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt auf die Insel kostet 10 Euro im Vorverkauf und 12 Euro an der Abendkasse.