Ellerhoop. Hunderte Besucher strömten zum Lotosblütenfest ins Arboretum nach Ellerhoop. Doch Nelumbo nucifera lässt auf sich warten.
„Die Lotosblume ängstigt / Sich vor der Sonne Pracht, / Und mit gesenktem Haupte / Erwartet sie träumend die Nacht“, rezitiert Hans-Dieter Warda das Gedicht „Die Lotosblume“. Erst dem Mond entschleiere die Blüte ihr Gesicht. Robert Schumann hat daraus 1840 ein Lied gemacht. „Die Musik ist wunderbar, aber Heine liegt mit seinem Text mächtig daneben“, sagt der Arboretum-Chef. „Lotos braucht Tagessonne. Heine hat garantiert den Blauen Lotos vom Nil gemeint, eine nachtblühende Art.“
Leider zeigten die Lotosblüten am Wochenende im Arboretum in Ellerhoop trotz Sonnenschein und blauem Himmel noch nicht ihre volle Pracht. Dabei waren Hunderte Besucher anlässlich des Lotosblütenfestes in das Gartenparadies im Thiesen 4 geströmt, Vor allem natürlich um die Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera) zu bestaunen. „Der Lotos hat in diesem Sommer lange Wochen der Kälte ertragen müssen“, sagt Warda. Besonders die Nächte seien viel zu kalt gewesen. Deswegen verzögere sich die Blüte etwas. Eine Woche später dürften sich dann die meisten der asiatischen Schönheiten entfaltet haben, so der Pflanzenexperte. Und im September blühen sie dann in einem intensiven Pink.
Schon der Anblick der tellerförmigen Schwimmblätter des Lotos, bringen ihre eigene Faszination mit sich. Nicht nur, dass das Wasser kugelförmig an ihrer Oberfläche abperlt. Das Wasser sammelt sich auch in der Mitte der schüsselartigen Hochblätter und beginnt dort zu sprudeln. „Das ist Kohlendioxid, das beim Gasaustausch abgegeben wird“, sagt Warda. „Und dann das Schattenspiel der Vorder- und Rückseite, wenn der Wind über sie streicht.“ Wenn es um die Lotosblüte geht, kommt er gar nicht aus dem Schwärmen heraus. Der Gang über die 7,5 Hektar große Anlage lohnte sich für die Besucher aber so oder so. Meterhohen Stockrosen präsentierten sich beispielsweise im Bauerngarten in voller Farbpracht und zahlreiche Aussteller boten ihre Waren an.