Uetersen. Freunde der schönen Gewächse besichtigen Großbetriebe und lassen sich Neuzüchtungen präsentieren. 303 Teilnehmer waren dabei.
„Sie haben eine gute Wahl getroffen, ihren Jubiläumskongress nach Uetersen, der Rosen- und Hochzeitsstadt zu vergeben“, gab sich Bürgermeisterin Andrea Hansen selbstbewusst. Zum 125. Mal organisiert die „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“ ihr Jahrestreffen. Und Präsident Hans-Jochim Mühlbach, Uetersener mit schwäbischen Wurzeln, hat dafür gesorgt, dass der Kreis Pinneberg zum Zuge kam. Eröffnet wurde der Kongress auf der Terrasse des Parkhotels – natürlich mit Blick auf das Rosarium.
Die Anmeldezahlen zeigen, dass der oberste Rosenfreund die richtige Wahl getroffen hat. Er berichtete von 303 Teilnehmern. Damit liegt Uetersen nach seiner Aussage über den Zahlen früherer Rosenkongresse. Dass das Jahrestreffen Anziehungskraft auch für Menschen jenseits der Grenzen Deutschlands entfaltet, belegen Gäste aus Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.
„Highlights“ des fünftägigen Treffens werden Besichtigungen der großen Betriebe im Kreis Pinneberg sein, sagte Mühlbach. Rosen Tantau in Uetersen, BKN Strobel (Holm) sowie W. Kordes’ Söhne in Klein Offenseth-Sparrieshoop attestierte der Präsident Bedeutung weit über Deutschland hinaus. Dort werden den Kongressbesuchern auch einige Neuzüchtungen präsentiert.
Neue Fontäne sorgt für maritime Stimmung
Bürgermeisterin und Präsident konnten noch eine Neuerung im Rosarium vorstellen. Eine Fontäne sorgt jetzt im nordöstlichen Teil des Teiches für ein wenig maritime Stimmung. Der Förderverein des Rosenparks hat für die neue Attraktion gesorgt. Mit einem gemeinsamen Knopfdruck der Beiden wurde das fünf Meter hohe Wasserspiel in Gang gesetzt.
Schon vor der Eröffnung hatte Eilike Vemmer von der Rosengesellschaft viel zu tun. Bei ihr konnte sich Rat holen, wer Kummer mit den edlen Pflanzen in seinem Garten oder auf dem Balkon hat. Die Rosenfreunde Uetersen stellten ihr einen Stand für die Beratungen zur Verfügung.
Hannelore Kops aus Neuendeich etwa brachte ein paar gelb und braun verfärbte Blätter mit. „Das ist Sternrußtau“, erklärte ihr die Expertin mit dem Spezialgebiet historische Rosen. Da helfe nur ein kräftiger Rückschnitt, möglichst schon im Frühjahr. Die ältere Sorte, die Hannelore Kops so schätzt, gilt als anfällig. Deswegen suchten die Beiden in den Katalogen von Züchtern aus dem Kreis Pinneberg gleich noch ein paar neue Kandidaten aus.
„Es sollte auf das ADR-Zertifikat geachtet werden“, so die Braunschweigerin. Die bescheinigt den Neuzüchtungen eine ausgeprägte Robustheit. Grundsätzlich sollten Rosen sonnig und luftig stehen. Besser ist es, sie in größeren Abständen kräftig als jeden Tag ein wenig zu gießen.
Eilike Vemmer wurde bereits 1988 Mitglied der Rosengesellschaft, seit 2003 macht sie Beratungen. Ihr Wissen wird auch für große Aufgaben gebraucht. So wirkt sie bald an der Neugestaltung der „gepflanzten Geschichte der Rosen“ im Botanischen Garten Hamburg mit.