Halstenbek. Gemeinderat gibt grünes Licht für Einrichtungen, die Mangel an Betreuungsplätzen beheben sollen. 200 neue Plätze weden geschaffen.
Mit einer enormen Kraftanstrengung will Halstenbek sein Defizit an Kindergärten- und Krippenplätzen abbauen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gaben die Kommunalpolitiker grünes Licht für gleich zwei neue Kindergärten mit jeweils 100 Plätzen.
Neben der Einrichtung am Eidelstedter Weg/Osterbrookweg entsteht eine zweite am Bickbargen. Das 12.567 Quadratmeter große Grundstück gehört der Gemeinde und wird derzeit als Behelfsparkplatz für das Wolfgang-Borchert-Gymnasium genutzt. Außerdem stehen dort Unterrichtscontainer, die nach den Sommerferien nicht mehr benötigt und zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden.
Vorne an der Straße soll nach den Plänen die Kita entstehen, die im Frühjahr 2017 in Betrieb gehen könnte. Im Zuge der Planungen muss noch untersucht werden, ob die ohnehin stark belastete Kreuzung Bickbargen/Lübzer Straße eine zusätzliche Verkehrsbelastung noch aufnehmen kann. Die Kita soll 650 Quadratmeter Nutzfläche zuzüglich 350 Quadratmeter Nebenfläche erhalten und die erheblich kleinere Einrichtung in der Grundschule Bickbargen ersetzen. Ihre Räume werden ab dem Schuljahr 2017/18 zu Klassenzimmern, da die Grundschule dann komplett vierzügig geführt wird.
Bislang gehen viele Eltern auf Kitasuche in Halstenbek leer aus
„Der Neubau der Kita am Eidelstedter Weg reicht nicht aus, sodass eine weitere Einrichtung erforderlich ist“, erläuterte die zuständige Ausschussvorsitzende Angela Friedrichsen, SPD. Eine Kostenprognose für den zweiten Neubau innerhalb von nur zwei Jahren liegt noch nicht vor. Klar ist hingegen, dass die Lösung am Eidelstedter Weg/Osterbrookweg teurer wird als geplant. „Wir sind aktuell bei einem Mehrkostenbedarf von 184.000 Euro“, erläuterte Bauamtsleiterin Gisela Sinz-König den Politikern. Sie benannte jedoch auch drei Positionen, unter anderem die Küche, die erhebliches Einsparpotenzial bieten würden.
„Alles in allem liegen wir bei 100.000 Euro“, so Sinz-König weiter. Ursprünglich seien Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro geschätzt worden. Der Kindergarten soll in Modulbauweise erstellt werden, um eine Inbetriebnahme im Frühjahr 2016 zu ermöglichen. Die Gemeinde rechne Ende August mit der Baugenehmigung. Die Planungen für die Einrichtung am Bickbargen sehen eine konventionelle Bauweise vor. Das liegt daran, dass neue Bundesförderprogramme in Kraft getreten und an eine derartige Bauweise gebunden sind.
Bisher gehen viele Eltern auf der Suche nach Kita- und Krippenplätzen in Halstenbek trotz des Rechtsanspruchs leer aus. Genaue Zahlen kann die Verwaltung nicht liefern. Laut Rathausmitarbeiterin Dagmar Klinck soll der Bedarf aber mit den beiden neuen Einrichtungen gedeckt sein. (kol)