Uetersen . „Menschen helfen Menschen Uetersen“ gibt 3100 Euro für Sprachförderung an der Volkshochschule. CDU und BfB hatten Zuschuss abgelehnt .

Jetzt also doch! Flüchtlinge können in Uetersen einen Sprachkursus an der Volkshochschule (VHS) absolvieren. Möglich macht dies der Verein „Menschen helfen Menschen Uetersen“, der dafür 3100 Euro zur Verfügung stellt. Zuvor war eine Anfrage, initiiert von der VHS Tornesch-Uetersen, im Sozialausschuss und später in der Ratsversammlung gescheitert, diese Summe aus dem Etat zu finanzieren. CDU und die BfB-Fraktion stimmten dagegen.

Vereinsvorsitzende Andrea Hansen, ihr Stellvertreter Klaus Eckardt und Schatzmeister Horst Kleinwort erklärten, dass 80 Prozent der Kosten der Verein übernehmen wird, die restlichen 38 Euro müssen die Asylbewerber aufbringen. Das Abschlusszertifikat braucht etwa, wer studieren will. Kleinwort kritisierte das Votum von CDU und BfB, will dies jedoch als seine persönliche Meinung verstanden wissen. Politisch pikant ist die Entscheidung nicht nur, da Andrea Hansen Uetersener Bürgermeisterin ist – auch wenn sie betonte, ihre Entscheidung ausschließlich als Vorsitzende des Fördervereins getroffen zu haben. Zudem kam der Antrag an „Menschen helfen Menschen“ von Adolf Bergmann. Der ist als Bürgervorsteher nicht nur höchster Repräsentant aller Uetersener, sondern auch CDU-Ratsmitglied. „Man sollte unterscheiden“, begründet er seine Position. Für die Stadt wäre es eine freiwillige Leistung, auf die sie verzichten müsse, weil sie unter dem Rettungsschirm des Landes stehe. Grundsätzlich hält er eine Finanzierung über den Förderverein für sinnvoll.

Die Kostenübernahme gilt für einen Kursus im Wintersemester 2015/16. Derzeit arbeitet die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen an neuen Regeln zu den Sprachangeboten. Die dürften aus der Sicht des Vorstandes spätestens zum Sommersemester 2016 greifen, sodass dann kein weiterer Griff in die Vereinsschatulle nötig ist.

Andere Kommunen im Kreis übernehmen die Kosten bereits. Pinneberg und Barmstedt finanzieren die Rabatte über einen Sozialpass. In Wedel, Halstenbek und Elmshorn trägt das Sozialamt 90 Prozent der Kursgebühr. Das Amt Haseldorf gewährt den Asylbewerbern sogar Freikurse.