Wedel. Die Geschäftsführung der KLiniken will eine halbe Million Euro in Umstrukturierungen der Abteilungen investieren.

Die Regio Kliniken treiben ihre Spezialisierung in der Medizin weiter voran. Das Regio Klinikum in Wedel soll zu einer spezialisierten Klinik für Pneumologie, Innere Medizin und Geriatrie ausgebaut werden. Auch in Elmshorn und Pinneberg sollen im Zuge des Ausbaus neue medizinische Schwerpunkte entstehen. Das Unternehmen reagiert damit auf steigende Patientenzahlen und zunehmend komplexere Krankheitsbilder. In diese Umstrukturierungen investieren die Regio Kliniken mehr als eine halbe Million Euro.

Lange Zeit gab es in der Region keine eigenständige Klinik für Pneumologie. „Vor einem Jahr haben wir eine Fachabteilung für Lungenerkrankungen und Beatmungsmedizin in Wedel eröffnet und damit eine Versorgungslücke geschlossen“, sagt Kliniksprecher Sebastian Kimstädt. Die Pneumologie werde so gut angenommen, dass sie bereits an ihre Grenzen stoße. 500 Patienten mit zum Teil hochkomplexen Erkrankungen der Atemwege wurden seit der Eröffnung behandelt. Erst im April flossen rund 300.000 Euro in die Spezialabteilung, die nun über zehn intensivmedizinische Behandlungsplätze verfügt. Bislang waren es sechs Plätze.

Und auch die Geriatrie, die Anfang 2014 von Elmshorn nach Wedel umzog, wird von den Patienten gut angenommen. Seit dem Umzug wurden dort fast 1000 alte Menschen behandelt.

Der demografische Wandel wird weitere steigende Patientenzahlen mit sich bringen. Darum soll die Zahl der Betten am Wedeler Standort weiter erhöht werden. Allein in diesem Jahr erhöhte sich die Zahl von 41 auf 64. Bis 2017 sollen schrittweise weitere Betten hinzukommen. „Das Ziel sind 100 Plätze“, sagt Kimstädt. Das entspreche der Grundlage des Geriatrieplanes, der vom Land Schleswig-Holstein für den Kreis Pinneberg aufgestellt wurde. Auch die tagesklinische Betreuung in der Geriatrie wird weiter ausgebaut. Doch der Platz in der Klinik in Wedel ist begrenzt – und zwar auf 180 Betten. Um Platz zu schaffen, sollen das Urologische Zentren und das Wirbelsäulenzentrum an die Standorte nach Pinneberg und Elmshorn verlegt werden.

„Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung in der Medizin arbeiten die Urologie und Wirbelsäulenchirurgie schon jetzt eng mit den Fachabteilungen in Elmshorn und Pinneberg zusammen“, sagt Kimstädt. Dies ist notwendig, da die Krankheitsbilder zunehmend komplexer werden. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen werde dadurch wichtiger. Eine räumliche Zusammenlegung sei daher nur konsequent.

Die steigende Patientenzahl stelle die Regio Kliniken vor die Herausforderung, „sowohl räumlich, als auch in der Medizin und der Pflege zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, sagt die Vorsitzende der Regio Kliniken-Geschäftsführung, Angela Bartels. „Daher führen wir derzeit Gespräche mit unseren Partnern, Führungskräften und Mitarbeitern über die Schaffung und Ausgestaltung neuer medizinischer Schwerpunkte in unseren drei Krankenhäusern.“

Die Geschäftsführung möchte die Wedeler Klinik zu einer Akutklinik ausbauen, die auf die Behandlung pneumologischer, internistischer und geriatrischer Patienten spezialisiert ist. Zudem soll das Angebot für Beatmungspatienten ausgebaut werden. „Der Bedarf an hochspezialisierten Behandlungen im Bereich der Lungenmedizin, aber auch bei der Behandlung altersspezifischer Krankheits-bilder steigt“, sagt Angela Bartels. So gebe es in Wedel bereits eine Klinik für Innere Medizin, die sich in den vergangenen Jahren auf die Behandlung altersspezifischer Erkrankungen spezialisiert habe.

Ob nun die Urologie oder die Wirbelsäulenchirurgie nach Pinneberg oder nach Elmshorn geht, steht noch nicht fest, so die Geschäftsführerin. „Wir wollen die Schnittstellen sowohl zu unseren gynäkologischen als auch zu unseren onkologischen und unfallchirurgischen Angeboten an den beiden größeren Standorten nutzen, um unseren Patienten der Urologie und der Wirbelsäulenchirurgie ein noch breiteres Angebot machen zu können“, sagt sie.

Wo die insgesamt etwa 60 Mitarbeiter der beiden Fachabteilungen künftig arbeiten, in Elmshorn oder in Pinneberg, soll sich laut Angela Bartels noch in diesem Jahr entscheiden. „Das wird das Ergebnis des jetzt beginnenden Prüf- und Beratungsprozesses sein“, sagt sie. Sie gehe aber davon aus, noch in diesem Jahr mit dem Umzug beginnen zu können.