Kreis Pinneberg. Mehrheits-Gesellschafter der Regio Kliniken fordert 5,4 Millionen Euro. Das Unternehmen fühlt sich arglistig getäuscht.

Nun macht die Sana AG ernst. Am Mittwoch ist die Klageschrift des Mehrheitseigentümers der Regio Kliniken beim Kreis Pinneberg eingetroffen, der noch 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile des Krankenhausbetriebes hält. Sana macht, wie bereits über einen Rechtsanwalt im Januar angedroht, Schadensersatz gegenüber dem Kreis Pinneberg geltend. Das Unternehmen, das bundesweit 47 Krankenhäuser betreibt und 27.350 Mitarbeiter beschäftigt, fühle sich „in vielerlei Hinsicht arglistig getäuscht“, hieß es seinerzeit in dem Schreiben des Anwalts.

Insgesamt fordert Sana 5,4 Millionen Euro Schadensersatz vom Kreis. Dabei geht es um eine angeblich fehlerhafte Trinkwasserversorgung und schadhaften Putz an Decken und Wänden im Klinikum Pinneberg sowie einen Darlehensvertrag, den der Kreis auch noch nach dem Verkauf der 74,9-Prozent-Anteile an Sana hätte bedienen müssen, wie die Sana AG mit Sitz in München argumentiert. Der Kreis hatte diese Zahlungen nach dem Verkauf 2009 eingestellt. Die angeblichen Schäden im Pinneberger Krankenhaus sollen behoben sein. Da der Kreis sie aber dem Käufer Sana verschwiegen hätte, müsse der für deren Beseitigung aufkommen, argumentiert Sana. Dies seien „Garantieverletzungen aus dem Anteilskaufvertrag“. Die Klage wird vor dem Landgericht Itzehoe verhandelt. Der Kreis Pinneberg hat nun sieben Wochen Zeit, seinen Standpunkt darzulegen. Landrat Oliver Stolz informierte am Mittwochabend den Hauptausschuss des Kreistages über diese Entwicklung des Rechtsstreits.