Pinneberg. Das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten brachte kaum Klarheit, die Christdemokraten wollen „unbequeme Nachfragen“ stellen.

In Reihen der Pinneberger Christdemokraten geht die Angst vor weiteren Verzögerungen bei der Sanierung der Schulen um. Die aktuelle Entwicklung werde „mit großer Sorge“ verfolgt, so Parteichefin Natalina Boenigk am Donnerstag. Es zeichne sich immer mehr ab, dass die Stadtverwaltung und der für das Gebäudemanagement verantwortliche Kommunale Servicebetrieb der Stadt nicht in der Lage sein werden, den von der Politik verabschiedeten Schulgebäudesanierungsplan im beschlossenen Zeitfenster zu erfüllen.

Eigentlich sollen sämtliche Schulgebäude bis 2017 fit für die Zukunft gemacht werden. Die Christdemokraten wollen jetzt prüfen lassen, ob Bauprojekte aus dem Sanierungskonzept komplett extern vergeben werden können. Zudem soll die Stadtverwaltung errechnen, wie viel Geld bereitgestellt werden müsste. Die Einstellung neuer Mitarbeiter im Pinneberger Rathaus ist für die Union offenkundig kein vernünftiger Weg: „Wir halten es für wenig wahrscheinlich, für befristet ausgeschriebene Stellen qualitativ gute Architekten, Bauingenieure und Planer zu finden“, so Boenigk.

Für den am Mittwoch, 8. Juli, tagenden Schulausschuss haben die Christdemokraten einen Fragenkatalog erarbeitet. So will die CDU wissen, welche Bedeutung ein Förderprogramm des Bundes zur energetischen Sanierung von Schulen für Pinnebergs Sanierungspläne haben könnte. Die Stadtverwaltung soll bis zu der Sitzung klären, ob es notwendig sein wird, den bisherigen Zeitplan zu überarbeiten, um womöglich an Zuschüsse zu kommen.

Das kürzlich im Umweltausschuss präsentierte Gutachten zum mutmaßlichen Baupfusch am Theodor-Heuss-Gymnasium hallt derweil kräftig nach. Wie berichtet, hatte der Gutachter bestätigt, dass der Stadt durch die verschleppte Sanierung einer Fassade 30.000 Euro Schaden entstanden sind, jedoch keine Schuldigen benannt. Boenigk ist „entsetzt“. Die für 30.000 Euro eingekaufte Expertise sei nicht mehr als eine Chronologie. „Mit etwas Aufwand hätte man das im Rathaus selbst machen können.“ Der Gutachter habe während seiner Recherchen nicht einmal mit Politikern gesprochen. Boenigk kündigte an, „unangenehme Nachfragen“ zu stellen.