Barmstedt. Kunstausstellungen im Rathaus und in der Galerie III. Holländische Spezialitäten in den Restaurants. Eröffnung an diesem Sonnabend.

Es gab schon chinesische, kanadische, spanische und im vorigen Jahr, passend zur Fußball-Weltmeisterschaft, brasilianische Kulturwochen in der Stadt Barmstedt. Dieses Jahr legt die ehemalige Schusterstadt den Schwerpunkt auf das Nachbarland Holland. Vom 20. Juni bis zum 9. August werden im Rathaus und in der Galerie III auf der Schlossinsel Werke niederländischer Künstler ausgestellt. Die Stadtbücherei bietet gezielt Lektüre aus den Niederlanden zum Ausleihen an, die in deutsche Sprache übersetzt ist. Und in einigen Restaurants gibt es holländische Spezialitäten auf den Speisekarten.

In der Galerie III zeigt Karin Weißenbacher, die vor zehn Jahren die kulturellen Länderwochen initiiert hatte, eine Ausstellung des holländischen Fotografen Wim Bosch.

Unter dem Begriff „Un-Real Estate“, was frei übersetzt unwirkliche Immobilien heißen könnte, zeigt er Ansichten ganz ungewöhnlicher Häuser. Es sind Abbildungen von Miniaturbauten, die in den 1950er- und 60er-Jahren Modelleisenbahnen zieren, von Spielhäuschen für Kinder oder Collagen von Architekturansichten, die sich zum Teil so spiegeln, dass dem Betrachter die Perspektiven verschwimmen. Da alle Fotos trotz ihrer prinzipiellen Austauschbarkeit individuelle Details wie aufgemalte Vorhänge, Beschriftungen oder Werbeplakate aufweisen, zeugten die Arbeiten von einem persönlichen Dialog der Menschen mit der Architektur, in der sie leben.

Kurator Claus Friede sieht in dem Wirken Boschs auch keine Kritik an der Architektur. Erst beim Betrachter der Bilder entstünden die Zusammenhänge von Uniformität und ästhetischer Prägung.

Parallel dazu sind im Barmstedter Rathaus vom 25. Juni bis 31. Juli Werke der großen Meister Rembrandt, van Gogh und Jan Vermeer ausgestellt. Die Länderwochen werden an diesem Sonnabend, 20. Juni, im Galerie-Atelier III um 15 Uhr auf der Rantzauer Schlossinsel feierlich eröffnet.