Rellingen. 1000 Nachwuchs-Feuerwehrleute nehmen an Zeltlager teil. Kooperation mit Schulen angedacht – gemeinsame Konzepte in Planung.

Die Zahlen sind beeindruckend: 734 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 17 Jahren leisten bei einer der 37 Jugendfeuerwehren im Kreis Pinneberg ihren Dienst. Jede der 50 Freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet verfügt entweder über eine eigene Jugendfeuerwehr oder ist über einen Zusammenschluss an einer beteiligt.

„Die Jugendfeuerwehren bilden die Basis der Einsatzabteilung der Wehren“, sagt Torben Fehrs, der Sprecher der Jugendfeuerwehren im Kreis. 70 Mitglieder der Nachwuchsabteilung seien 2014 kreisweit nach Vollendung des 18. Lebensjahrs in die aktive Wehr übergewechselt. „Das entspricht der Stärke einer größeren Feuerwehr“, so Fehrs weiter.

Die Mitgliederzahlen in den Jugendwehren seien stabil. Dennoch wolle man sich zukünftig Gedanken in Sachen Nachwuchsarbeit machen. „Die Ganztagsschule ist ein Faktor, der uns treffen kann“, sagt Fehrs. Wer bis 17 Uhr in der Schule sei und anschließend noch Hausaufgaben zu erledigen habe, sei schwer zu motivieren, abends noch Dienst in der Jugendfeuerwehr abzuleisten. „Wir suchen nach Konzepten, wie wir etwas gemeinsam mit den Schulen machen können.“

Austragungsort war die Caspar-Voght-Schule
Austragungsort war die Caspar-Voght-Schule © Jugendfeuerwehr Rellingen

Das Gelände der Caspar-Voght-Schule in Rellingen war am Wochenende Austragungsort des Pfingstzeltlagers – für die Jugendwehren im Kreis der Pflichttermin. 1000 Jugendfeuerwehrleute, Betreuer und Ausbilder aus 36 der 37 Kreis-Jugendwehren sowie zwei Gastwehren sorgten ab Donnerstagabend dafür, dass sich das Zeltlager mit Leben füllte. Etwa 200 Helfer sorgten für die Verpflegung der Gäste und den reibungslosen Ablauf des Camp Phoenix, wie das Zeltlager genannt wurde. An allen Tagen mussten die Jugendlichen Ausdauer und Geschick bei Spielen unter Beweis stellen, die etwas mit der Arbeit der Feuerwehr zu tun hatten. So musste etwa ein Kreis aus Feuerwehrschläuchen gelegt werden. Auch ein Nachtmarsch sowie eine Open-Air-Disco fanden statt.

An der Eröffnung am Freitag nahm auch Landrat Oliver Stolz teil. Er war es auch, der das Zeltlager nach Rellingen geholt hatte – vor mehr als fünf Jahren, damals noch in seiner Funktion als Bürgermeister der Gemeinde. So lange dauerten auch die Planungen für das Mega-Event. Bei der Eröffnung zeichnete Kreisjugendfeuerwehrwart Ernst-Niko Koberg die Feuerwehrleute Frank Marktscheffel und Ingo Herkt aus Rellingen für ihr besonderes Engagement in der Jugendarbeit mit der bronzenen Leistungsspange der Schleswig-Holsteiner Jugendfeuerwehren aus. Gemeindewehrführer Jürgen Timm erhielt zudem das schleswig-holsteinische Feuerwehrehrenkreuz in Gold.

Unter den Augen der Betreuer waren zahlreiche Aufgaben zu lösen
Unter den Augen der Betreuer waren zahlreiche Aufgaben zu lösen © Jugendfeuerwehr Rellingen

Elf Pokale für die erfolgreichsten Teams wurden zum Abschluss des Lagers am Montag vergeben. So entschied etwa die Jugendfeuerwehr Klein Offenseth-Sparrieshoop den Nachtmarsch für sich, der Rellingen Cup ging an die Jugendfeuerwehr Bönningstedt. Und über den Fairnesspokal konnte sich der Heidgrabener Nachwuchs freuen.

„Das war ein Ausnahmewochenende für Rellingen. Ich habe in viele müde, aber total glückliche Gesichter gesehen“, sagte Bürgermeisterin Anja Radtke. Fairness, Kameradschaft und Teamgeist hätten im Mittelpunkt gestanden. Nach ihrer Rede übergab sie ein D-Strahlrohr als symbolischen Staffelstab an ihre Amtskollegin Christiane Küchenhof aus Schenefeld. Die Düpenaustadt richtet 2016 das Zeltlager aus. „Wir werden gute Gastgeber sein und haben uns viele gute Ideen für nächstes Jahr geholt“, so Küchenhof.