Uetersen. Pfingsten präsentieren sich zahlreiche Kunsthandwerker bereits zum 20. Mal an der Museumsscheune Langes Tannen.

Er hat aus seinem Beruf ein Hobby gemacht: Peter Thomsen aus Pinneberg ist seit Weihnachten Rentner, aber beileibe nicht im Ruhestand. Müßiggang liegt dem ehemaligen Dozenten der Tischlermeisterschule Nord nicht. Seine Werkstatt ist gefüllt mit Holz, das er über die Jahre gesammelt hat. Nun hat er die Zeit, es zu bearbeiten. So wird aus einem Stück Mooreiche und einem Reagenzglas eine Vase oder aus einem Stück gestockte Buche eine edle Pfeffermühle.

„Der Schwamm oder Pilz hat das Holz verfärbt“, sagt er. Einzigartige Muster entstehen. Neben den Gewürzmühlen entstehen raffinierte Schneidebretter, Messerblöcke und Gürtelschnallen. Seine Unikate wird Peter Thomsen an Pfingsten auf dem Kunst- und Handwerkmarkt am Museum Langes Tannen in Uetersen zum Verkauf anbieten. Dort stellt der Tischler zum ersten Mal aus.

„30 Prozent der insgesamt 40 Aussteller aus Norddeutschland sind neu dabei“, sagt Veranstalterin Gabriela Schramm. Zum 20. Mal bauen rund um die Museumsscheune an der Heidgrabener Straße regionale Aussteller am Pfingstsonntag und -montag von 11 bis 18 Uhr ihre Stände auf. „Ich erinnere mich noch gut daran, als ich mit einer Freundin 1996 den ersten Kunst- und Handwerkmarkt hier organisierte“, sagt die Uetersenerin. Damals kamen acht Aussteller – und fast 900 Besucher.

Bis zu 3000 Besucher kamen in den letzten Jahren

Längst hat sich die Qualität des Marktes herumgesprochen. Das zeige sich in den vielen Anmeldungen, so Gabriela Schramm. „Aber 50 ist die Obergrenze, sonst wird es unübersichtlich.“ Auch bei den Besuchern ist der Markt beliebt. In den vergangenen Jahren sind regelmäßig 2500 bis 3000 Menschen gekommen. Das liegt nicht zuletzt an dem guten Mix an regionalen Anbietern, auf den Gabriela Schramm großen Wert legt.

Die Produktpalette reicht von handgefertigtem Goldschmuck über Tiffany-Glasarbeiten, Design-Stempel-Kunst, Fotos auf Leinwand, Fossilien und Kräuterkissen bis hin zu selbstgemachten Chutneys, Marmeladen, Likören, Ölen und vieles mehr. Außer einer guten Mischung achtet Gabriela Schramm selbstverständlich auf Qualität. „Lars Schittek aus Brunsbüttel zum Beispiel ist der einzige Goldschmied in Deutschland, der Mokume-Gane, eine alte japanische Schmiedetechnik, beherrscht.“

Neu dabei ist auch Silke Menze aus Bevern. Sie führt in ihrem Hanseatischen Salzkontor Badesalze, Salzleuchten, außergewöhnliche Gewürze und Dips – alles hübsch verpackt. Ihre Speisesalze kommen aus Indien, Pakistan, Hawaii, Australien, den Alpen, den Karpaten und den Anden. „Besonders angesagt sind derzeit Kaffeegewürze“, sagt Silke Menze, die vor fünf Jahren mit dem Verkauf von Himalaya-Salzlampen anfing. Heute reicht ihr Angebot von wildem Madagaskarpfeffer bis hin zu Moringa-Produkten.

Erweitertes gastronomisches Angebot

Irina Jansing aus Haseldorf fertigt Schlüsselanhänger aus Filz, Armbänder aus Perlen und blumige Bilder aus bunten Bändern. Sie wird zum ersten Mal ihre Arbeiten an der Museumsscheune zum Verkauf anbieten. Anke Zimmer gehört hingegen zu den „Wiederholungstätern“. Sie bietet an ihrem Stand Dekoratives aus Stoff und Patchwork-Arbeiten an. „Nähen ist ein Hobby von mir, das ich seit 20 Jahren betreibe“, sagt die Halstenbekerin.

Neu in diesem Jahr ist auch das gastronomische Angebot. Nachdem lange Zeit der Uetersener Weinhandel Degusto für das leibliche Wohl sorgte, wird es nun am mobilen Stand eines Anbieters aus Henstedt-Ulzburg Flammkuchen, Scampis, Bier und Wein geben. Außerdem wird das Café Langes Mühle geöffnet sein.

Eröffnet wird der Kunst- und Handwerksmarkt am Pfingstsonntag um 11 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst im angrenzenden Obstgarten. Bei Regen wird der Gottesdienst in die benachbarte Christuskirchengemeinde verlegt.