Pinneberg/Selenogradsk. Vertreter der Kreisfeuerwehr Pinneberg waren zu Gast im russischen Selenogradsk. Austausch der Jugendfeuerwehren geplant.

Ungeachtet der derzeitigen politischen Spannungen zwischen Russland und Deutschland sorgen Menschen in den beiden Partnerkreisen Pinneberg und Selenogradsk dafür, dass die langjährigen Kontakte auf lokaler Ebene fortgeführt und ausgebaut werden. So besuchte jüngst eine Delegation von Vertretern des Kreisfeuerwehrverbandes mit Ehrenkreiswehrführer Bernd Affeldt an der Spitze den Rayon Selenogradsk im einstigen Ostpreußen, um sich mit Vertretern der örtlichen Administration, der Feuerwehr und anderen Organisationen zu treffen. „Ich finde es gerade in der jetzigen politischen Situation wichtig zu zeigen, dass beide Seiten unsere Partnerschaft beibehalten und noch ausbauen wollen“, sagte Gerhard Kascha, der die Reise für den in Elmshorn ansässigen Verein Selenogradsk begleitete.

Hauptgrund der Reise nach Russland war die Planung eines Austauschs der Jugendfeuerwehren Klein Offenseth-Sparrieshoop und Rantzau West mit russischen Jugendlichen des Rayons. Der erste Besuch galt allerdings der Berufsfeuerwehr im ehemaligen Cranz. Dabei überreichten Vertreter der Jugendfeuerwehren Borstel-Hohenraden, Rantzau West, Klein Offenseth-Sparrieshoop und Seester gespendete Helme, Handschuhe und T-Shirts, die als Grundstock der Jugendarbeit der Feuerwehr Selenogradsk dienen sollen.

Die Deutschen waren Gäste beim „Tag der Feuerwehr“ in Selenogradsk

Besonders wichtig war in diesem Zusammenhang ein Gespräch in der örtlichen Administration des Rayons, die mit den Vertretern von Organisationen wie Kinderheim, Schule, Feuerwehr und anderen entscheidet, wie ein Jugendaustausch der Feuerwehren ablaufen könnte. Bei diesem Treffen hätten beide Seiten die Wichtigkeit dieser partnerschaftlichen Beziehungen der Kreise sowie ihren Ausbau betont, so Kascha. Ferner fanden Gespräche mit Schulen des Rayons, der Leiterin einer Jugendfeuerwehr in Petrowo und den Kameraden der Feuerwehr statt. „Dies war ebenso wichtig, um das Projekt mit interessierten Jugendlichen aus Selenogradsk zu starten.“

In den beiden Schulen nahmen die Gäste aus Deutschland an Vorführungen in den Bereichen Theater, Tanz, Musik und Sport teil. „Besonders die Aufführung des Märchens Däumelinchen in deutscher Sprache hat uns sehr fasziniert“, sagte Kascha.

Der Leiter der Feuerwehr Seleno-gradsk, Eugenii Tomaschev, ermöglichte zudem den Besuch der ältesten Feuerwache von Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg. Außerdem trafen die Pinneberger russische Feuerwehrkameraden, die im vorigen Jahr zu Besuch im Kreis Pinneberg waren, und sprachen eine erneute Einladung für eine Abordnung der Feuerwehr Selenogradsk aus.

Zum Abschluss der Reise waren die Gäste aus dem Kreis Pinneberg zum „Tag der Feuerwehr“ eingeladen. Dieser findet seit 375 Jahren an jedem 30. April in Russland statt. Die Feuerwehr Selenogradsk hatte auch Schüler zu Vorführungen der technischen Hilfe und zum Löschen eines Feuers eingeladen. (HA)