Pinneberg. Das Pinneberger Krankenhaus erhält Auszeichnung der Weltgesundheitsorganisation für eine gute Betreuung junger Eltern und Säuglinge.

Als eines von bundesweit 89 Krankenhäusern ist die Geburtsklinik des Regio Klinikums Pinneberg jetzt mit dem Siegel „Babyfreundliche Geburtsklinik“ ausgezeichnet worden. Das Zertifikat haben die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk Unicef an 20.000 Kliniken weltweit vergeben. In Schleswig-Holstein dürfen sich mit dem Titel die Geburtseinrichtungen in Rendsburg, Heide, Itzehoe und jetzt Pinneberg schmücken.

In Pinneberg sind 22 Hebammen im Drei-Schichten-Dienst im Einsatz; sie haben im vergangenen Jahr 1181 Kindern auf die Welt geholfen. Die Klinik habe sich in einem dreijährigen Bewertungsprozess den anspruchsvollen Kriterien unterworfen, sagte Gisela Meese, die deutsche Vertreterin von WHO und Unicef, bei der Verleihung des Zertifikats. Dazu gehöre die Schulung aller Mitarbeiter, um in der Geburtsklinik eine immer gleiche Qualität zu bieten und mit einer Stimme die Eltern zu beraten.

Denn neben der Förderung einer engen Bindung von Mutter und Kind, die die Familienzimmer in der Klinik gewährleisten, sei das Stillen der Säuglinge eines der wichtigsten Kriterien, so Gisela Meese. In Pinneberg würden die Babys ausschließlich mit Muttermilch ernährt, die jeder anderen Form von Ernährung weit überlegen sei. „Wenn in den Entwicklungsländern jedes Kind bis zum zweiten Lebensjahr gestillt werden würde, könnten eine Million Kinder überleben.“ Doch nur 40 Prozent der Mütter würden dies in diesen Ländern tun. In den USA und Mexiko liege die Stillquote sogar bei unter 20 Prozent.

Angela Bartels, Geschäftsführerin der Regio Kliniken, sagte, sie sei stolz darauf, dass das Team von Ärzten, Hebammen und Krankenschwestern der Geburtsklinik sich dem aufwendigen Zertifizierungsprozess unterworfen habe. „Das zeigt, wie motiviert und begeistert sie bei der Arbeit sind. Und es garantiert den Eltern eine hohe Sicherheit für ihre Kinder in den ersten Lebenstagen.“ Chefarzt Dr. Stefan Geist betonte, dass die Klinik viele der Anforderungen zu 100 Prozent erfülle. Allerdings fehle noch eine Stillbeauftragte, die das WHO/Unicef-Programm mit einer halben Personalstelle empfehle.

Die Auszeichnung gilt zunächst für drei Jahre und muss dann erneut beantragt und belegt werden. Das schwungvolle Logo der Auszeichnung „Babyfreundliche Geburtsklinik“ stellt eine stillende Mutter dar, die der spanische Maler Pablo Picasso Anfang der 1960er-Jahre gezeichnet hat.