Zwei Iraker müssen Strafe zahlen, weil sie auf dem Bahnhof ohne Bahnsteigkarte unterwegs waren. Beate Seifert setzt sich für sie ein.

Pinneberg. Es ist Anfang März, als zwei irakische Flüchtlinge den Bahnhof Pinneberg betreten. Sie kommen aus der Innenstadt, wollen die Unterführung der Gleise nutzen – um ins Quellental zu gelangen. Zug fahren wollen sie nicht. Auf dem Bahnhof heißt es dennoch: „Fahrscheine bitte“, sonst drohen 40 Euro Strafzahlung. Ohne Fahrschein und ohne zu wissen, was sie falsch gemacht haben, zahlen die beiden: Sie sprechen kein Deutsch, sind eingeschüchtert und befürchten Repressalien. Beate Seifert ist Flüchtlingshelferin, betreut die Asylbewerber. Sie fragt: „Woher hätten die beiden wissen sollen, dass sie zur Durchquerung des Bahnhofs eine Karte benötigen?“ An dem Eingang gebe es kein Hinweisschild. Sie hoffe daher auf ein Einlenken der Bahn. Seifert hat an Bürgermeisterin Urte Steinberg geschrieben, zudem Pinnebergs Politiker eingeschaltet. Bahn-Pressesprecherin Sabine Brunkhorst erklärte, man prüfe den Fall. Wenn ein Hinweis wirklich fehle, müsse der ergänzt werden.