Verein Jordsand und Landesamt unterzeichnen Betreuungvertrag für die Düne zum Schutz der Wildtiere.

Flintbek/Helgoland. Von November bis Februar verwandelt sich die Helgoländer Düne in eine Kinderstube der besonderen Art. Denn die Kegelrobben haben sich die kleine Vorinsel von Helgoland für die Geburt und Aufzucht ihres Nachwuchses ausgesucht. Offenbar mit Erfolg. Die Insel erfreut sich zunehmender Beliebtheit unter den Tieren. Kamen hier nach Zählungen von Tierschützern in der Saison 2013/14 rund 200 Robbenbabys zur Welt, waren es 2014/15 sogar 244 Jungtiere. Die steigende Zahl bringt aber auch Probleme mit sich. Vor allem, wenn Mensch und Tier zusammentreffen.

Die Tiere schützen und gleichzeitig Touristen zu ermöglichen, sich über Kegelrobben möglichst aus nächster Nähe zu informieren: Diesen Job übernimmt jetzt offiziell der Verein Jordsand. Geschäftsführer Thorsten Harder unterzeichnete kürzlich einen Vertrag mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) über die naturschutzfachliche Betreuung für die Helgoländer Düne. Der Vertrag läuft zunächst über drei Jahre und kann anschließend jeweils um weitere sechs Jahre verlängert werden.

„Durch den starken Geburtenzuwachs an Kegelrobben in den vergangenen Jahren ist ein intensives Robbenmanagement notwendig“, heißt es in der Erklärung des LLUR. Die Robben benötigten während der Wintermonate, wenn sie ihre Jungen werfen, eines besonderen Schutzes vor den neugierigen Touristen. Andererseits seien es in den Sommermonaten die Touristen, die über mögliche unerwartete Begegnungen mit Robben aufgeklärt werden müssten. Der Verein Jordsand übernehme im Auftrag des Landes die nötige intensive Besucherinformation und -lenkung. Dafür wird mit Rebecca Störmer eine hauptamtliche Schutzgebiets­betreuerin eingesetzt. Ihre Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet und wird aus Mitteln der Bingo-Lotterie und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume finanziert. Ihr zur Seite stehen vier Freiwillige.

Zu den weiteren Aufgaben des Vereins zählt künftig die Dokumentation der Entwicklungen im Schutzgebiet sowie Vorschläge zu dessen Schutz und deren Umsetzung. Über die geleistete Arbeit muss der Verein dem LLUR jährlich Bericht erstattet.

Der Verein Jordsand ist bereits auf Helgoland aktiv, betreut den Helgoländer Felssockel mit seiner einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt sowie den Lummenfelsen als Brutplatz. In Schleswig-Holstein werden 13 Schutzgebiete durch den Verein betreut.