Das Elmshorner Tierheim feiert am vierten Advent, 21. Dezember, die traditionelle Weihnachtsfeier für die Helfer und Spender. Es gibt Glühwein, Punsch und viele Informationen für die Tierheim-Besucher.

Elmshorn. Fast 180 Tiere verbringen Weihnachten im Elmshorner Tierheim. Um ihren Aufenthalt weiter finanzieren zu können, aber auch um sich bei Unterstützern zu bedanken, veranstaltet der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung jährlich eine Weihnachtsfeier.

Brigitte Maeder, Erste Vorsitzende, blickt auf ein bewegtes Jahr und unglaubliche Tierschicksale zurück. „Wir mussten verwahrloste Katzen aus Messi-Haushalten holen und Hunde, die ihre verstorbenen Besitzer bewachten, aus der Wohnung.“ In einer Gesellschaft, in der ein Drittel der Senioren alleine lebt, sei das leider kein Einzelfall und komme mittlerweile drei, vier Mal im Jahr vor. Ausgesetzte Welpen oder eine hochtragende Hündin fanden im Tierheim Schutz und Pflege. Ungezählte Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Degus, Wellensittiche, Mäuse und Ratten, einige in Kartons an Bushaltestellen oder an Altpapiercontainern ausgesetzt, landeten in der Justus-von-Liebig-Straße.

„Natürlich gibt es immer auch schöne Momente, zum Beispiel, wenn der ausgebüxte Hund seinem Besitzer beim Wiedersehen quasi in die Arme springt“, sagt Maeder, die sich seit 16 Jahren im Tierschutz engagiert. Auch die Einweihung des neuen Hundehauses im April war ein Grund zur Freude. Und dass alle 23 Haustiere, die nach dem Großbrand in einem Hochhaus in der Beethovenstraße völlig durchnässt und verängstigt im Tierheim aufgenommen und aufgepäppelt wurden, überlebt haben, grenzt an ein kleines Wunder. „Damit haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet, weil die Tiere ja auch Löschschaum abbekommen hatten.“

Alle Tiere konnten ihren Besitzern wohlbehalten wieder übergeben werden, nachdem diese eine neue Wohnung gefunden hatten. Die Mitarbeiter freuten sich, als sich das Welpenzimmer langsam wieder leerte und wenn Zöglinge, die schon längere Zeit im Tierheim ausharren mussten, endlich ein Zuhause fanden, wie Dauergast Katze Talissa. „Das Tierheim soll ja eigentlich eine Durchgangsstation für in Not geratene Tiere sein“, sagt Maeder. Durchschnittlich dauert es drei Monate, bis sie in liebevolle Hände vermittelt werden können. Vor sechs Jahren seien es nur zwei Monate gewesen.

„Das Tierheim wird immer mehr zum Gnadenhof für die, die keiner mehr haben will. Die zu großen, hässlichen, bissigen, manchmal nur die ängstlichen Tiere“, sagt sie. „Tiere, die ein Problem haben, möchte keiner haben.“ Das gilt auch für die Alten. Dabei seien die oftmals sehr viel ruhiger und angenehmer, müssten nicht mehr sechs Stunden am Tag bespaßt werden. Vor überraschenden Macken müssten sich die neuen Besitzer auch nicht fürchten. Jeder bekomme hier von dem Tier zuvor eine genaue Charakterisierung. „Bei uns kauft niemand die Katze im Sack“, sagt Maeder lachend.

Um sich bei allen 13 Mitarbeitern, den Ehrenamtlern, Spendern und Tierfreunden zu bedanken, die dafür gesorgt haben, dass mehr als 1000 Tieren im Kreis Pinneberg geholfen werden konnte, lädt der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung am vierten Advent, 21. Dezember, zwischen 11 und 17 Uhr herzlich an die Justus-von-Liebig-Straße 1 in Elmshorn ein. Dort informieren eine Reihe von Tierschutzvereinen über ihre Arbeit. Die Kerzen werden in diesem Jahr für die Aktion „Rettet das Huhn“ angezündet. Die Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop, der Freundeskreis frei lebender Wölfe, der Verein der Wellensittichfreunde und Papageien-Nord, die Projektgruppe Seeadlerschutz, die Rettungshundestaffel des Kreises Pinneberg sowie der Verein zur Rettung der Robben werden mit Infoständen vertreten sein. Wer nützliche Tipps im Umgang mit Tieren sucht, kann Hilfe bei einer Tierpsychologin und einer Verhaltenstherapeutin suchen.

Selbstverständlich können die Bewohner des Tierheims besucht werden, die Tierhäuser sind den ganzen Tag geöffnet. Vermittelt werden die Tiere jedoch nicht. „Wir haben wie jedes Jahr einen Vermittlungsstopp vom 15. Dezember bis Anfang Januar“, sagt Maeder. „Wir wollen verhindern, dass Tiere als lebende Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen.“

Der Weihnachtsmann verkauft mit seinen Gehilfen Lose für die Tombola. Wer noch etwas zum Schmökern braucht kann die Bücherstube besuchen, es werden selbst gestrickte Socken verkauft. Die Mitglieder der Kindergruppe haben eine Schnitzeljagd organisiert. Alle Erlöse kommen den Tieren zu Gute. Im Weihnachtscafé kann man sich kostenlos mit Glühwein, heißem Kakao und Kuchen stärken. „Unser Café ist ein kleiner Dank an alle Tierfreunde für ihre Unterstützung im vergangenen Jahr“, sagt Maeder.

Tierheimleiterin Anke Darius hat wieder einen Wunschzettel für die Tierheiminsassen geschrieben: „Unsere Tiere wünschen sich Futter, vor allem Katzen-Nassfutter wird dringend benötigt.“ Auch Geldspenden für die medizinische Versorgung der Tiere sind willkommen. „Wenn wir dann noch Handwerker fänden, die ehrenamtlich bei Reparaturarbeiten helfen, wären wir wunschlos glücklich.“