Kinder füttern unter anderem Straßenhunde aus Rumänien. Pro Jahr werden im Tierheim Süderstraße rund 10.000 Tiere versorgt, von heimischen Haustieren bis zu exotischen Schildkröten.
Hamburg. Adventsparty im Tierheim: Am gestrigen Sonntag waren Familien in die Süderstraße gekommen, um mit dem Nikolaus die Tiere zu füttern, Geschichten zu hören und gemeinsam zu basteln. „Es ist wichtig, dass junge Leute früh Kontakt zu Tieren haben“, sagt Sybille Kähler-Schnoor, 51, die als Jugendkoordinatorin im Tierheim – es wird vom Hamburger Tierschutzverein betrieben – jungen Menschen Informationen über Tiere näherbringt.
Immer am ersten Sonntag im Monat kommen Eltern mit ihren Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren in die Einrichtung, um mehr über die Tiere zu lernen. Kähler-Schnoor: „Das Tierheim kümmert sich um in Not geratene Tiere. Das ist gerade in einer Großstadt wichtig.“ Kinderbuchautorin Sibylle Rieckhoff las aus einem ihrer Bücher vor, es ging um das Eichhörnchen Karli und die Katze Frau Zimmermann. Dann machte Thomas Kähler, 52, ehrenamtlich engagiert im Tierheim, im Nikolaus-Kostüm einen Rundgang mit den Kindern und deren Eltern: Adventsbescherung, Leckerlis für Hunde, Katzen und die anderen Bewohner.
Vor allem die rumänische Straßenhunde, die während eines gemeinsamen Projekts mit rumänischen Tierschützern im Tierheim aufgenommen wurden, hatten die Aufmerksamkeit der Besucher sicher, zum Beispiel Hündin Alba, die erst sieben Monate alt ist. „Wir haben schon einige Haustiere“, sagte Laura, 8, die mit ihrer Mutter Monika Piasecko ins Tierheim gekommen war, während sie Alba streichelte. „Der Hund ist süß, aber wir haben wohl leider keinen Platz mehr“, sagt die Mutter.
Derzeit leben 898 Tiere im Tierheim Süderstraße, sie alle warten auf neue Besitzer. Pro Jahr werden dort rund 10.000 Tiere versorgt, von heimischen Haustieren bis zu exotischen Schildkröten. Doch Tiere als Weihnachtsgeschenk? Claudia Stück vom Tierheim Süderstraße: „ Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.“ Denn die Entscheidung, ein Tier zu halten, müsse gut überlegt sein. Das Tierheim habe deshalb vor dem Fest einen Vermittlungsstopp verhängt.