Ende Oktober lebten 155 Asylbewerber in Pinneberg, viele sind in Hotels untergebracht. Konzept soll Kosten senken und Integration fördern. So sollen Nachbarn bei neuen Unterkünften informiert werden.
Pinneberg. Die Verwaltung der Stadt Pinneberg hat ein Konzept erarbeitet, wie die Aufnahme und Integration von Asylbewerbern künftig geregelt werden soll. Das Papier befasst sich zugleich mit der Unterbringung von Obdachlosen. Seit fünf Jahren ist die Zahl der Asylbewerber in der Stadt stetig gestiegen, von 23 im Jahr 2010 auf 155 bis Ende Oktober dieses Jahres. Die meisten stammen aus Afghanistan (71), es folgen Syrien (18) und Serbien (15).
Knapp die Hälfte ist noch in Hotels untergebracht, die übrigen wohnen in städtischen Unterkünften oder Mietwohnungen. Da die Stadt ein weiteres Wohnhaus angemietet hat, können ab Ende November 28 Flüchtlinge aus Hotels in Wohnungen umziehen. Für 2014 zahlt Pinneberg voraussichtlich 566.000 Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen, 450.000 Euro fallen für Hotelkosten an. Der Kreis, der mit dem Land einen Großteil der Unterbringungskosten übernimmt, zahlt für die Hotelunterbringung nur für bis zu zwei Monate.
Für 2015 sind rund 135 weitere Asylbewerber zu erwarten. Da fast jeder dritte Antragsteller aus Syrien und knapp jeder zweite aus Afghanistan in Deutschland auch Asyl erhält, geht die Stadt davon aus, dass ein Großteil der Flüchtlinge mittelfristig bis dauerhaft in Pinneberg bleibt. Sie will daher eine Willkommenskultur und weitere Integrationsangebote schaffen. Geplant sind ein Willkommenspaket, Infobriefe an Nachbarn bei Anmietung neuer Flüchtlingswohnungen und ein Runder Tisch zur Integration mit Beratungsstellen, Behörden, Jobcenter und VHS.
In den vorhandenen Unterkünften soll der Sanierungsbedarf ermittelt werden. Um weitere Wohnungen aufzutun, will die Stadt mit Wohnungsbaugesellschaften sprechen. Und im Rathaus soll eine neue „Task-Force Asylbewerber“ die Abstimmung zwischen den zuständigen Stellen verbessern.