Mischa Kersten, Inhaber und Gründer des Pinneberger Unternehmens Kersten Qualitäts-Matratzen und Polsterei, hat sich in den letzten zwei Jahren auf das Wohl während des Schlafes spezialisiert
Pinneberg. Ein Drittel seines Lebens schläft der Mensch. Und jeden Tag wird Geld für das eigene Wohlergehen ausgegeben: Essen, Trinken, schicke Kleidung, Konzertkarten. Doch was lässt sich der Mensch einen guten Schlaf kosten? „Rund 27 Cent pro Tag“, sagt Mischa Kersten, Inhaber und Gründer des Pinneberger Unternehmens Kersten Qualitäts-Matratzen und Polsterei. Nichts sei das im Gegensatz zu dem, was sich der Mensch sonst an Luxus leistet, obwohl er knapp acht Stunden am Tag im Bett verbringt. „Mit 18 Jahren kann man vielleicht noch auf einer Isomatte schlafen“, so der 37 Jahre alte Geschäftsmann, doch ewig könne das der Rücken nicht mitmachen. Der gebürtige Haseldorfer hat sich in den letzten zwei Jahren auf das Wohl während des Schlafes spezialisiert. „Wir sind der einzige Matratzenhersteller im Kreis Pinneberg.“
Die Vision des Unternehmers: Eine Matratze, die wirklich besser als Herkömmliche ist und die sich auch der Otto Normalverbraucher leisten kann. Zusammen mit Schweizer Ingenieuren haben Kersten und sein Betrieb einen neuen Matratzenkern entwickelt. Durchliegen war gestern. Aufgrund des veredelten Schaumstoffes sollen die sogenannten EvoPore HRC-Matratzen eine längere Haltbarkeit aufweisen und eine Kuhlenbildung zum größten Teil vermeiden. „Die innovativen EvoPore-Matratzen sind rund 30 Prozent leichter“, sagt der 37-Jährige.
Das Raumgewicht einer Matratze sei nicht ausschlaggebend
Das Problem der herkömmlichen Schlafmatten mit Kaltschaum sei bereits länger bekannt. „Früher hat man gesagt, dass das Raumgewicht entscheidend ist“, sagt Mischa Kersten. Je schwerer, desto langlebiger soll der Schaum sein. „Doch das stimmt nicht.“ Kersten wollte es genau wissen und ließ die Materialien von der Fachanstalt für Industrieanthropologie in Kiel prüfen. „Der durchschnittliche Härteverlust bei Kaltschaum liegt bei 28,3 Prozent, bei dem neuen Evo Pore HRC Schaumstoff nur bei rund der Hälfte.“
Heute bietet Kersten Qualitäts-Matratzen und Polsterei 20 verschiedene Typen des innovativen Schaumstoffes und über 20 Matratzenarten mit fünf verschiedenen Härtegraden an. Auch Betten aus Eiche, Buche, Kiefer oder Kirsche gehören zu dem Sortiment des Betriebes. Die Matratzen sind das Kerngeschäft, „die haben den höchsten Stellenwert bei uns“, so Kersten. „Wir sind selber Hersteller und können individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und mitgestalten“, sagt der Familienvater. Mit den neuen Werkstoffen und einem besonderen Service für seine Kunden, will sich Kersten von den großen Fachhändlern abheben. „Wer bei uns eine Matratze kaufen möchte, kann diese über Nacht ausleihen und ausprobieren.“ Dadurch entfalle auch das Problem des Umtausches. „Das ist so, als würde man ein Auto kaufen, ohne vorher ausgiebig Probe zu fahren.“
Vor elf Jahren gründete der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann die Firma. Damals spezialisierte sich der Unternehmer auf Textilwaren für Boote und Wohnmobile. Erst 2012 ist die Firma in die Matratzenbranche eingestiegen. „Unser Unternehmen bedient zwei getrennte Bereiche, die klassische Polsterei und die Matratzen“, so der Geschäftsführer. Polsterung nach Maß. Ob Sofas, Sessel, Boote oder Wohnmobile, Kersten weiß sein Angebot auf seine Kunden zuzuschneiden.
Individuelle Beratung und Handarbeit wird bei Kersten großgeschrieben
„Wir messen die Größe der Polster vor Ort aus oder der Kunde bringt diese gleich mit. Dann können wir die Sachen so anfertigen, wie es gewünscht wird.“ Die zehn Mitarbeiter des Herstellers schneiden und verkleben den Schaum für die Polster und Matratzen selber. Spezialisiert hat sich das Unternehmen vor allem auch auf Senioren. „Wir sind auf die Bedürfnisse der Älteren eingegangen“, so Mischa Kersten.
Zu den Dienstleistungen des Pinneberger Betriebes gehören auch die Auslieferung der Betten, Matratzen und Polster, die Entsorgung alter Textilien, der Aufbau sowie handwerkliche Verarbeitungen. In der Geschäftsstelle in der Mühlenstraße wird sowohl hergestellt als auch verkauft. Das Unternehmen verfügt auch über ein Lager in Bokel, das für mehr Stauraum sorgt. Der Standort in der Kreisstadt ist für den Unternehmer jedoch besonders wichtig. „Mit der Polsterei decken wir in Pinneberg alles ab“, sagt der Geschäftsmann. „Wedel hat den größten Binnenyachthafen Europas, Hamburg ist nicht weit entfernt, auch die Ostsee nicht.“
Und wo steht der Pinneberger Betrieb in zehn Jahren? „Wir werden weiter wachsen“, sagt Kersten, „Das Geschäft boomt.“