Vereine und Museen öffnen am vierten Tag der Elmshorner Geschichte ihre Archive und Sammlungen und bieten Außenstehenden Einblicke hinter die Kulissen, zum Beispiel wie Objekte katalogisiert werden.

Elmshorn. Museum, Werkstätten, Archivarbeit oder der Umgang mit historischen Stadtvierteln und Objekten – die Elmshorner Geschichte zeigt sich äußerst vielseitig und bietet zahlreiche Möglichkeiten sich einzubringen. Am vierten „Tag der Elmshorner Geschichte“ stellen die einzelnen Gruppen und Einrichtungen am Sonntag, 2.November, von 11 bis 17 Uhr ihre Arbeit zur Geschichte der Elmshorner Bevölkerung vor und ermöglichen an unterschiedlichen Orten einen Blick hinter die Kulissen.

Beteiligt sind der Freundeskreis der Knechtschen Hallen, die Geschichtswerkstatt Hainholz, das Industriemuseum Elmshorn, das Stadtarchiv, die Spurensuche Elmshorn, die Vereinigung für Familienkunde sowie der Heimatverein Tru un fast.

„Besucher haben die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen“, sagt Museumsleiterin Bärbel Böhnke. Es bietet sich die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen sowie in Archiven und Sammlungen zahlreiche Dokumente, Akten, Objekte und Bilder zur lokalen Geschichte zu sichten.

Im Industriemuseum, Catharinenstraße 1, erfahren Besucher, was sich hinter AR1983 - 0129, dem Dokumentenmanagementsystem Dokbase und First Rumos verbirgt. Sie sind aufgefordert, ein historisches Objekt mitzubringen, dass sie dann inventarisieren dürfen – wie ein Profi. Am Ende wird der private Schatz noch für die Archivkarte fotografiert. „Auch wenn 25 Prozent der Museumsobjekte von Privatpersonen gespendet wurden – die inventarisierten Privatgegenstände können natürlich wieder mit nach Hause genommen werden und gehen nicht automatisch in unseren Besitz über“, sagt Bärbel Böhnke lachend.

Einen Einblick bietet der „Förderverein Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945“. Deren Mitglieder präsentieren die interaktive Internetseite www.spurensuche-kreis-pinneberg.de. „Das Projekt Spurensuche soll alle ansprechen, die an der Aufarbeitung der lokalen NS-Geschichte interessiert sind“, sagt Jürgen Wohlenberg, Gründungsmitglied des Fördervereins für das Stadtarchiv Elmshorn und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine für Elmshorn. „Auf dem Webportal können selbst entdeckte Spuren dokumentiert werden.“ Jeder ist zum Mitmachen eingeladen. Zudem können Besucher durch die Dauerausstellung gehen und im Museumscafé gibt es Kaffee und Kuchen.

Im Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte, Bismarckstraße 1, stellt die Vereinigung für Familienkunde „Familien-Stammbäume“ aus. Die Mitglieder führen durch das Archiv und es wird Kurzvorträge unter anderem zur „Deutschen Schrift“ geben. „Wir geben Anfängern auch gern eine Einführung in die Familienkunde“, sagt Beate Claßen, erste Vorsitzende der Vereinigung für Familienkunde. Auch der Heimatverein Tru un fast stellt sich vor und das Schaumagazin des Museums kann besichtigt werden.

In der Weißen Villa, Schulstraße 36, wird das Stadtarchiv Elmshorn geöffnet. Geplant sind Führungen durch die Magazine und ein Bücherflohmarkt. Jeder darf im Fotoarchiv und in den historischen Ausgaben der lokalen Presse stöbern. Die Geschichtswerkstatt Hainholz zeigt in einem Super-8-Film Bilder aus vergangenen Zeltlagerzeiten und klärt über die Entwicklung des Stadtteils Hainholz seit den 1960er-Jahren auf. Besucher können sich bei Kaffee und Kuchen stärken.

Auch das Kranhaus, Berliner Straße 18/Eingang Schloßstraße, steht den Elmshornern offen. Dort stellt der Verein „Freundeskreis der Knechtschen Hallen“ seine Arbeit vor. Außerdem ist eine Fotoausstellung zur Kremer Werft zu sehen. Zudem können sich Besucher am Tag der Elmshorner Geschichte von 15 Uhr an über den Jüdischen Friedhof, Feldstraße 42, führen lassen – zum letzten Mal, bevor es in die Winterpause geht.