Seit diesem Montag residiert die Einrichtung in der ehemaligen Schule Nord an der Schulstraße. Die neue Leiterin Beate Lorkowski tritt ihr Amt am 1. September an.
Halstenbek. Mit neuem Domizil und einer neuen Leitung will die Volkshochschule Halstenbek in die Zukunft durchstarten. An diesem Montag, 21. Juli, finden die Besucher die Einrichtung erstmals in der Grundschule Nord an der Schulstraße. Die neue Leiterin Beate Lorkowski bezieht ihren dortigen Schreibtisch allerdings erst am 1. September. So lange ist sie noch für ihren bisherigen Arbeitgeber, die Volkshochschule Pinneberg, tätig.
Die 48-Jährige, die aus Baden-Württemberg stammt und seit der Jahrtausendwende mit ihrem Mann und zwei Kindern in Hamburg lebt, tritt die Nachfolge von Günther Traulsen an. Der 57-Jährige rückte am 1. Januar 2007 an die Spitze der VHS, als seine Vorgängerin Linda Hoß-Rickmann das Bürgermeisteramt in der Gemeinde übernahm. Seit Januar ist er für die gemeinnützige Perspektive GmbH als Leiter des Elmshorner Kinderschutzhauses in Elmshorn sowie Koordinator der kreisweiten Bereitschaftspflege tätig. „Herr Traulsen hatte uns im Dezember gebeten, seinen Vertrag aufzulösen, weil er neue Herausforderungen suchte. Wir haben dem so entsprochen“, sagt Hans-Jürgen Peter, der Aufsichtsratsvorsitzende der VHS gGmbH.
Die Leitungsfunktion sei umgehend ausgeschrieben worden. „Wir hatten 28 Bewerbungen“, so Peter weiter. Der Aufsichtsrat habe die 48-jährige Lorkowski als beste Bewerberin ausgewählt. Sie wird ab September zunächst den pädagogischen Bereich leiten, soll nach einer kurzen Einarbeitungszeit auch für den kaufmännischen Teil zuständig sein. Den verantwortet seit Traulsens Abgang vorübergehend Gemeindekämmerer Jens Thomsen. „Der Aufsichtsrat wünscht sich, dass Frau Lorkowski die Retestierung der Volkshochschule nach dem LQW-Modell einleitet“, so Peter weiter. Die sogenannte „Lernerorientierte Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“ ist ein Qualitätsmerkmal für Bildungseinrichtung. Unter Hoß-Rickmann verfügte die Halstenbeker VHS über dieses Testat, Traulsen hatte es nicht erneuern lassen.
Die neue VHS-Chefin hat einst Biologie studiert und ein Jahr bei Greenpeace gearbeitet, ehe sie sich dem Personal- und Bildungsbereich zuwandte. Nach Stationen bei der Dekra-Akademie in Karlsruhe kam sie 2001 zur VHS Pinneberg, wo sie den Weiterbildungsverbund leitete. Zuletzt war sie für das Kursportal Schleswig-Holstein, einer landesweiten Datenbank von Weiterbildungsangeboten, verantwortlich.
„Ich hatte schon lange eine Leitungsfunktion im Auge, wusste um die Vakanz in Halstenbek“, sagt die 48-Jährige. Sie kenne die Halstenbeker VHS als sehr aktive Einrichtung und freue sich auf die neue Herausforderung. Das neue Programmheft, das in einer Auflage von 27.000 Exemplaren erschienen ist und von 25. bis 27. Juli an alle Haushalte verteilt wird, trägt noch die Handschrift von Elisabeth Anstipp, die übergangsweise diesen Bereich verantwortete. Im neuen Herbstsemester bietet die VHS knapp 400 Seminare und Einzelveranstaltungen an, etwa zehn Prozent weniger als zuletzt. „Wir haben in einigen Bereichen das Programm gestrafft, angepasst an die Nutzerzahlen“, sagt Anstipp.
Die meisten Seminare finden, wie aktuell auch die 25 Kurse umfassende Sommerakademie, im neuen Domizil in der ehemaligen Grundschule Nord statt. Dort verfügt die VHS über acht Unterrichtsräume, verteilt auf das Erd- und das Obergeschoss. Im ersten Stock befindet sich auch der Bürotrakt, der im Verwaltungsbereich der ehemaligen Schule Platz gefunden hat. Die VHS nutzt zunächst 750 Quadratmeter des Gebäudes, später könnten weitere Räume im Dachgeschoss dazukommen. Dafür sind allerdings Nachrüstungen beim Brandschutz erforderlich. Einige der neuen Unterrichtsräume sind deutlich größer als bisher. Zum Beispiel der EDV-Raum, dessen Fläche sich im Vergleich zum alten Standort verdoppelt hat. Daher können künftig mehr Teilnehmer als bisher die Computerkurse besuchen. „Wir verfügen nun auch über die modernste Technik“, erklärt Anstipp.
Das alte Gebäude am Neuen Weg lag am Rande der Gemeinde, der neue Standort befindet sich verkehrsgünstig gelegen mitten im Zentrum. „Wir sind deutlich besser erreichbar. Ich verspreche mir davon auch steigende Nutzerzahlen“, so Anstipp weiter. Auch die räumliche Nähe zur Gemeindebücherei, die den Großteil des Erdgeschosses belegt, könne sich befruchtend auf die Bildungseinrichtung auswirken. Nach zweiwöchiger Schließung wegen des Umzugs hat die VHS ab sofort am neuen Domizil montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags zusätzlich von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet.