In Klein Offenseth-Sparrieshoop wird am Sonntag, 22. Juni, die erste neugebaute Kirche im Kreis seit 30 Jahren in einer feierlichen Zeremonie geweiht. Die alte Kirche war sanierungsbedürftig und zu klein geworden.
Klein Offenseth-Sparrieshoop. Drei Pastoren, ein Bischof und viel Prominenz stehen am Sonntag, 22. Juni, in Klein Offenseth-Sparrieshoop im Mittelpunkt. Dort findet von 15 Uhr an ein Ereignis statt, das in der evangelischen Kirche nicht mehr alltäglich ist: Ein neues Gotteshaus wird geweiht. Mehr als 1,8 Millionen Euro hat sich die Kirchengemeinde Barmstedt den Neubau kosten lassen. Im Kreis baute die evangelische Kirche zuletzt 1984 die Bugenhagen-Kirche in Klein Nordende.
Das 13 Meter hohe Gotteshaus, das über einen sakralen Altarraum mit 150 Sitzplätzen verfügt und durch Einbeziehung von Gemeindesälen auf 250 Plätze erweitert werden kann, wird durch einen Kindergartenanbau ergänzt. Das Gebäude, dessen Bau Ende 2011 begonnen hatte, steht direkt neben der alten Kirche aus den 60er-Jahren, die zu klein und stark sanierungsbedürftig war. Dort gab es vergangenen Sonntag den letzten Gottesdienst.
Das Kirchweihfest beginnt auf dem Platz vor dem alten Gebäude, das im Herbst abgerissen werden soll. „Die Türen werden offen sein. Wir werden die Taufschale und die Bibel in einer Prozession vom alten in das neue Haus bringen“, beschreibt Pastor Tobias Jäger die Zeremonie. Es folgt im Beisein des Bischofs Gothart Magaard die Schlüsselübergabe, ehe die neue Kirche mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht wird. Die Predigt ist angelehnt an das 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes, dessen Schlagworte die Begriffe Glaube, Hoffnung und Liebe sind. Anschließend feiern alle Gäste gemeinsam das Abendmahl.
Den umstrittenen Neubau hatte Pastor Andreas Pawlas, inzwischen im Ruhestand, durchgesetzt. Pünktlich zum Baustart trat Nachfolger Tobias Jäger sein Amt an. Er ist froh und glücklich über die Einweihung. Die Fertigstellung war eigentlich bereits für September 2013 geplant. Doch der Winter, ein Wasserschaden und Probleme mit Gewerken führten zu Verzögerungen.
Das Gebäude im Herzen der Gemeinde soll zu einem Dorfzentrum werden. Dafür hat die EU 750.000 Euro bereitgestellt, die über die Aktivregion Pinneberger Marsch und Geest eingeworben wurden. Den Rest finanziert die Gemeinde über Kredite und Spenden. Vom neuen Haus verspricht sich Pastor Jäger neue Impulse für die Gemeindearbeit. „Wir müssen mehr für junge Familien anbieten“, sagt der 40-Jährige, der verheiratet ist und drei kleine Kinder hat. Er will mehr Familiengottesdienste organisieren und diese in den Gemeindesaal übertragen, wo Eltern mit ihren Kindern spielen können. Auch ein Public Viewing deutscher WM-Spiele soll angeboten werden. Am 29. Juni gibt es den ersten Abendgottesdienst mit romantischen Liedern des 18. und 19. Jahrhunderts.