Von Freitagabend bis Montagmittag nahmen 38 Jugendfeuerwehren an dem Zeltlager teil. 800 Jugendfeuerwehrleute im Alter von 10 bis 18 Jahren sowie ihre mehr als 150 Betreuer sorgten für Trubel.

Pinneberg. Mehr als 70 riesige weiße Zelte prangten über Pfingsten auf der Wiese an der Johann-Comenius-Schule in Pinneberg. Sie dienten als Lager für 800 Jugendfeuerwehrleute im Alter von 10 bis 18 Jahren sowie ihre mehr als 150 Betreuer. Der Auf- und Abbau der Zeltstadt, die Verpflegung und „Bespaßung“ der Truppe – ein großer logistischer Aufwand, den die gastgebenden Feuerwehr Pinneberg mit Bravour bewältigte.

Die Pinneberger Kameraden waren nach 1978, 1989 und 2004 bereits das vierte Mal Ausrichter des traditionellen Kreiszeltlagers. Der Anlass, der zur Auswahl der Kreisstadt als Veranstaltungsort führte, war das 50-jährige Bestehen der örtlichen Jugendfeuerwehr. Zum Jubiläum konnten sich die Mitglieder zu Beginn des viertägigen Zeltlagers über ein großes Präsent freuen: Die Jugendfeuerwehr Pinneberg erhielt einen neuen Renault Traffic, der neun Personen Platz bietet und als Mannschaftstransportwagen dient.

Das vollständig durch Sponsoren finanzierte Fahrzeug ersetzt einen mittlerweile 24 Jahre alten VW-Bus. Das neue motorisierte Mitglied der Jugendwehr wurde gleich vom Feuerwehrnachwuchs für ein Foto in Beschlag genommen. Nicht dabei sein konnte bei der Übergabe Pinnebergs Wehrführer Claus Köster, der sich am Donnerstagabend beim Aufbau der Zeltstadt verletzt hatte. Als sein Pieper einen Einsatz signalisierte und Köster zum Fahrzeug laufen wollte, stürzte er so unglücklich auf die Schulter, dass er das Pfingstwochenende im Hamburger Unfallkrankenhaus Boberg verbringen musste.

Von Freitagabend bis Montagmittag nahmen 38 Jugendfeuerwehren an dem Zeltlager teil. Um die An- und Abreise der vielen Fahrzeuge für die Anwohner erträglich zu gestalten, wurde für die Straßenzüge rund um die Schule ein Einbahnstraßensystem eingerichtet. Alle Teilnehmer kamen aus dem Kreis Pinneberg, mit Ausnahme der befreundeten Jugendfeuerwehren aus Niebüll und Bad Nauheim.

Die längste Anreise nahmen die 16 Kinder und vier Betreuer der Jugendfeuerwehr Helgoland auf sich. Sie genossen einen Abholservice durch Pinneberger Feuerwehrleute in Büsum – und ein besonderes Privileg: Während alle anderen Jugendwehren bereits am Montag die Heimreise antraten, durften die Jungs und Mädchen aus Helgoland einen Tag länger bleiben. Weil es erst am Dienstagmorgen zurück auf die zum Kreis Pinneberg gehörende Hochseeinsel ging, erhielten die Teilnehmer einen zusätzlichen freien Tag.

„Wir beantragen das bei unserer Schule“, sagte Kai Singer, stellvertretende Jugendfeuerwehrwart der Insel. Er kutschierte seine Schützlinge am Montagnachmittag nach Ende des Zeltlagers noch zum Hochseilgarten in Heist, wo sich die Jugendlichen in luftige Höhen wagten. „Bei uns auf Helgoland gibt es kaum Bäume, sodass das für die Kinder etwas Besonderes ist“, so Singer. Die letzte Nacht verbrachte die Reisegruppe in der Pinneberger Feuerwache. „Das waren sehr aufregende Tage“, bilanziert Oisin, 14 Jahre alt und Jugendfeuerwehrmann auf Helgoland. Ein bisschen anstrengend sei es zwar gewesen. „Aber alles in allem hat es mir ganz toll gefallen.“

Die Jugendlichen mussten Ausdauer und Geschick bei Spielen unter Beweis stellen, die etwas mit der Arbeit der Feuerwehr zu tun hatten. Angesichts der heißen Temperaturen freuten sich die Teilnehmer bei Wettbewerben, bei denen Wasser eine Rolle spielte, über eine willkommene Erfrischung. Weniger willkommen war ein Gewitter am Sonntagnachmittag, das die Jugendlichen unbeschadet überstanden.