Pinneberger Automobilzulieferer will Ende 2014 ins Gewerbegebiet nach Tornesch-Oha umziehen. Die Abwanderungsgedanken der Unternehmensführung sind damit vom Tisch.

Tornesch. WEP-Geschäftsführer Harald Schroers und Bürgermeister Roland Krügel können ab sofort ein weiteres Unternehmen im Businesspark in Tornesch begrüßen. Die Pinneberger Firma Döring Werkzeugbau, die seit 30 Jahren Kunststoffartikel für die Automobilbranche herstellt und als Teil der OKE Unternehmensgruppe zu den Weltmarktführern in ihrem Segment zählt, investiert derzeit drei Millionen Euro in ihren neuen Standort in Tornesch.

Am Montag konnte nach mehrmonatigen Planungen und Verhandlungen der erste Spatenstich für das neue Firmengelände gesetzt werden. Für das Unternehmen ist damit die Hoffnung verbunden, das bisherige Unternehmenswachstum auch künftig fortsetzen zu können. Die Firma ist seit Jahren auf Expansionskurs und die bisherigen Flächen am Ziegeleiweg in der Kreisstadt Pinneberg sind einfach zu klein geworden, um den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden. Eine Ausbaumöglichkeit habe dort nicht mehr bestanden.

Klar war für die Unternehmensführung, dass auch der neue Standort aus logistischen Gründen in Autobahnnähe liegen sollte. Daher hatte das Unternehmen auch über die Kreisgrenzen hinaus nach Optionen für einen Neubau gesucht, denn viele Optionen gibt es im Kreis Pinneberg nicht mehr. Weil die WEP-Wirtschaftsförderung die geschaffenen Gewerbeflächen konsequent vermarktet hat, sind die noch vorhanden Wirtschaftsflächen in Autobahnnähe beständig am abnehmen. Auch der Businesspark in Tornesch ist so gut wie dicht. Entlastung ist kaum in Sicht, denn der Kreistag will der WEP künftig massiv Kompetenzen entziehen. Das stößt auf Unverständnis, sowohl bei Politikern, als auch bei Unternehmern.

Für OKE-Geschäftsführer Thomas Tillner ist die Investition in Tornesch dennoch ein klares und notwendiges Bekenntnis zur Region. „Hier finden wir optimale Rahmenbedingungen für unser Wachstum, ein für uns optimales Flächenangebot in Autobahnnähe und Fachkräfte“, urteilt er.

Zwei Dinge seien für das Unternehmen bei der Standortsuche wichtig gewesen: Zum einen wolle die Firma den Umzug Mitarbeiterfreundlich gestalten. „Wir haben uns gefragt, was für die Mitarbeiter bei einem Umzug zumutbar ist und haben hier eine Lösung mit kurzen Wegen gefunden“, sagt Tillner.

Der zweite Aspekt sei die unbürokratische Abwicklung für den Neubau gewesen. Hier habe die Stadt Tornesch und vor allem auch die WEP gut und problemlos kooperiert. „Wir schätzen, wie das hier gehandhabt wurde. Das haben wir woanders auch schon anders erlebt“, lobte Tillner die Wirtschaftsförderung und die Stadt.

Auch WEP-Chef Schroers ist zufrieden, denn sein Team hat mit dem symbolischen Spatenstich ein weiteres Unternehmen, das abzuwandern drohte, im Kreis Pinneberg halten können und damit auch Steuergeld und Arbeitsplätze gesichert. „Die Abwanderungsgedanken sind vom Tisch“, sagt Schroers. Positiv sei auch, dass die bestehenden Kunden- und Lieferbeziehungen in der Region aufgrund der geringen Entfernung zum alten Standort in Pinneberg nahtlos weitergeführt werden könnten. Das sei gut für die Region als Wirtschaftsstandort.

Das sieht auch Bürgermeister Krügel so. Die Investition sei ein gutes Zeichen für den Kreis und für die Stadt. „Wir sind stolz darauf, dass Sie sich mit Ihrem Unternehmen für den Standort Tornesch entscheiden haben“, sagte Krügel. Die Stadt biete die Vorteile der Metropole Hamburg zu ländlichen Konditionen. Zudem sei der Weg zur Verwaltung kurz, so dass, falls es irgendwo hakeln sollte, eine schnelle und unbürokratische Hilfe möglich sei.

Ende November soll der Umzug von Pinneberg nach Tornesch erfolgen. Das neue Domizil an der Lise-Meitner-Allee wird dann aus einer 2500 Quadratmeter großen Halle mit Bürotrakt bestehen. In den neuen Hallen sollen künftig Formen für den Spritzguss gefertigt werden, die dann für die weitere Automobilproduktion eingesetzt werden.