Firma Witte Pumps feiert Richtfest in Tornesch. Energieeffizienz stand bei der Planung oben auf der Agenda. Aber auch die Produktionsprozesse des Mittelständlers wurden komplett überarbeitet.

Tornesch. Es ist erst vier Monate her, da vollzog Witte Pumps-Geschäftsführer Sven Wieczorek gemeinsam mit Torneschs Bürgermeister Roland Krügel und WEP-Geschäftsführer Harald Schroers den ersten Spatenstich für das neue Firmendomizil im Business-Park Tornesch, der den Umzug des Unternehmens von Uetersen nach Tornesch besiegelt hat. Nun hat das Unternehmen bereits das Richtfest feiern können.

Der Bau schreitet in einem Tempo voran, der die Investoren und auch Krügel beeindruckt. „Gefühlt haben wir doch gestern erst den Spatenstich vorgenommen, und heute können wir schon durch die Halle und den Bürokomplex gehen. Schön, dass die Arbeiten so schnell vorangehen“, konstatierte Krügel bei der Richtfestfeier vor 150 geladenen Gästen. Auch Schroers, der mit der WEP nur wenige Meter vom Witte Pumps-Neubau entfernt sitzt, freut sich über das zügige Bautempo. „Es war für uns spannend, den täglichen Baufortschritt aus direkter Nachbarschaft beobachten zu können“, sagte Schroers

Wieczorek zeigte sich ebenfalls zufrieden über den Verlauf der Arbeiten. Rund sechs Millionen Euro investiert der Konzern in den Neubau an der A23. Das Bauvorhaben sei mit einer großen Verantwortung für das Unternehmen verbunden, immerhin gehe es um die Zukunft des expandierende Konzerns, die für die nächsten Jahrzehnte an dem neuen Standort gesichert werden soll. „Um so glücklicher sind wir, dass bisher alles zu unserer vollsten Zufriedenheit verläuft. Diese Investition war dringend erforderlich, da wir am alten Standort nicht mehr effektiv produzieren konnten und damit nicht mehr lange Wettbewerbsfähig geblieben wären“, sagte der Firmenchef.

Das Problem für das Unternehmen, habe, so Björn Kaduk vom Witte Pumps-Marketing, darin bestanden, dass der Untergrund in Uetersen nicht die notwendigen Fundamente für die benötigten neuen Geräte tragen konnte. Das sei in Tornesch anders. Dort werden in den großen Produktions- und Kranbahnhallen, die insgesamt etwa 3500 Quadratmeter Fläche haben, größere Spezialkräne installiert, die bis zu 40 Tonnen Last heben können. Damit würden in Tornesch deutlich größere Pumpensysteme produziert und gehoben werden, als in dem bisherigen Firmenstandort am Esinger Steinweg in Uetersen. Der Weggang von der Rosenstadt sei daher insbesondere aus statischen Gründen heraus erfolgt. Aber auch die Zukunftsflächen spielten eine Rolle. An dem neuen Standort gewinne der Konzern sinnvolle Wachstumsreserven. 2400 Quadratmeter Fläche stünden der Firme noch als Reserven zur Verfügung.

Bei Neubau viel Wert auf Energieeffizienz gelegt

Wert wurde bei dem Neubau darauf gelegt, dass möglichst energieeffizient gebaut werde. Die Produktionshallen verfügen etwa über große Lichtschächte, sogenannte Dachlichtbänder, an den Decken und großen Fensterfronten an den Seiten. Aufgrund der Konstruktion fällt selbst an trüben Tagen noch viel Tageslicht in die Hallen, so dass künftig weniger Energie für den Einsatz von Lampen notwendig sein wird, um die Hallen betriebsgerecht auszuleuchten. An normalen Tagen könne man eventuell gar ohne elektrische Beleuchtung auskommen, so Kaduk.

Der an die Halle anschließende Bürokomplex, der 1730 Quadratmeter Fläche bietet, wird mit modernster Technik und unter Einsatz regenerativer Energie beheizt und gekühlt. Insgesamt wurden bislang 1200 Tonnen Betonfertigteile im Tragwerk der Halle und des Bürotraktes verbaut, in der Sohle weitere 1500 Tonnen Betonne und im Dachtragwerk etwa 70 Tonnen Stahl.

Mit der Neukonstruktion habe der Konzern Chance, die Produktionsprozesse neu aufzustellen, sie zu optimieren und Arbeitsschritte damit einfacher und schneller abwickeln zu können. Alle Arbeitsplätze werden mit modernen Werkzeugen und Maschinen ausgerüstet, die Abläufe von der Anlieferung der Komponenten in der einen Halle, über die Qualitätsprüfung zur Montage in der zweiten großen Halle bis zum Warenausgang wurden komplett neu erarbeitet. In den neuen Produktionshallen können unter anderem die Waren per Kran bereits in der Halle direkt auf Lkw-Trailer verladen werden. Das sei laut Kaduk im alten Werk in Uetersen so nicht möglich. Dort müssten die fertigen Produkte erst nach außen transportiert werden und dort mit einem Kran verladen werden. Was im alten Werk in drei Schritten gemacht werde, könne in der neuen Halle in einem einzigen Schritt gemacht werden. Verzögerungen oder Wartezeiten würden damit der Vergangenheit angehören.

Auf dem knapp 1,5 Hektar großen Areal würden die Hallen und auch die Außenflächen ausreichend Platz besitzen, um auch etliche Meter lange Grundrahmen und Pumpeneinheiten mit Anbauten wie Getrieben, Motoren oder Sperrsystemen bequem zu handhaben. Dank des milden Winterwetters hat das ausführende Unternehmen Goldbeck mit dem Innenausbau der Hallen beginnen können. Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, werde das Projekt laut Witte Pumps innerhalb des geplanten Zeitraums bezugsfertig sein. Der Umzug von der Rosenstadt nach Tornesch soll dann im Juli innerhalb etwa einer Woche über die Bühne gehen.