Der Antrag auf Bewerbung um das Fairtrade-Gütesiegel von Grünen und SPD wurde einstimmig angenommen. Bei Sitzungen im Elmshorner Rathaus gibt es in Zukunft gerecht gehandelten Kaffee.
Elmshorn. Die Stadt Elmshorn möchte zum nächstmöglichen Zeitpunkt „Fairtrade-Stadt“ werden und bewirbt sich um den Titel. Der Antrag soll noch in diesem Sommer erfolgen. Das geht aus einem Beschluss des Hauptausschusses hervor, dem SPD, Grüne und CDU einvernehmlich zugestimmt haben. Fünf Kriterien müssen erfüllt werden, um sich mit dem Gütesiegel Fairtrade schmücken zu können.
So muss die Kommune per Kollegiumsbeschluss – die nächste Sitzung ist am Donnerstag, 8. Mai,– ihre Teilnahme festlegen und sich verpflichten, bei allen Sitzungen des Stadtverordneten-Kollegiums, der Ausschüsse und bei Veranstaltungen im Rathaus fair gehandelten Kaffee und noch ein weiteres Produkt aus dem fairen Handel zu verwenden. Mindestens eine Schule, ein Verein und eine kirchliche Stelle, alternativ auch andere öffentliche Einrichtungen, müssen Produkte aus kontrolliertem Handel verwenden und dazu eine Bildungsaktion im Jahr umsetzen.
Des Weiteren müssen Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie jeweils mindestens zwei Fairtrade-Produkte anbieten. Bei der Einwohnergröße Elmshorns wären das mindestens zehn Geschäfte und fünf Cafés, Restaurants oder Hotels. „Das ist erfüllt", sagt Albert Röhl vom Weltladen Top 21, der die Initiative maßgeblich vorangetrieben hat. In seinem Geschäft traf sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe, der lokale Vertreter des BUND, der Gewerkschaften sowie von Unicef und Kirche angehören. Aus ihr soll eine lokale Steuerungsgruppe hervorgehen, die die weiteren Aktivitäten koordiniert. Ergänzt wird die Gruppe durch einen Vertreter der Stadt sowie je einem Vertreter der Fraktionen.
„Elmshorn soll seiner sozialen Verantwortung und Vorbildfunktion gerecht werden“, sagt Regine Wilms von den Grünen, die ebenfalls der Arbeitsgruppe im Weltladen angehörte. Ihre Partei hatte gemeinsam mit der SPD den Antrag eingebracht.
Träger der Kampagne ist der Verein TransFair, der von 35 Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz, Bildung und Soziales getragen wird. Zehn Gemeinden in Schleswig-Holstein tragen den Fairtrade-Titel bereits, zehn weitere haben sich beworben. Der internationalen Kampagne haben sich bisher mehr als 1200 Städte in 24 Ländern angeschlossen.