Zwei der Abweichler der SPD-Ratsfraktion gehören zur Spitze der Wedeler Arbeiterwohlfahrt. Sie wurden Ziel von Angriffen enttäuschter Genossen, doch die Awo-Mitglieder stellten sich hinter Renate Palm und Joachim Funck.
Wedel. Lange war es still um die zerstrittene Wedeler SPD, deren Zwist zur Spaltung der Fraktion führte. Jetzt gab es ein Nachbeben – und zwar während der Mitgliederversammlung des örtlichen Verbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Den leiten die Stadtpräsidentin Renate Palm und Joachim Funck als Stellvertreter. Beide gehören zu den Abweichlern, die die SPD verließen und eine neue Wählergemeinschaft (WSI) gründeten. Beide standen jetzt zur Wiederwahl. Anlässlich der Abstimmung erhoben Helmut Plüschau und Gudrun Jungblut, beide SPD- und Awo-Mitglieder, schwere Vorwürfe gegen die Vorstandspitze. Plüschau warf ihnen Vetternwirtschaft vor, weil Renate Palm Vereinsvorsitzende und ihr Mann Georg gleichzeitig Geschäftsführer ist. Zudem seien Palm und Funck aufgrund ihrer Verfehlungen innerhalb der SPD auch in der Awo nicht mehr haltbar. Die Kritik stieß bei den 160 Anwesenden mehrheitlich auf Unverständnis. Palm und Funck wurden bei 19 und 18 Gegenstimmen gewählt. Die Wedeler Awo beschäftigt 95 Mitarbeiter und setzte 2013 vier Millionen Euro um.