In der Rellinger Caspar-Voght-Schule wird bargeldloses Bezahlen eingeführt. Vom 14. April an können die Schüler mit einer Karte ihr Essen in der Mensa und Einkäufe am Kiosk bezahlen sowie Bücher ausleihen.

Rellingen. Zwei Jahre haben die Vorbereitungen gedauert, jetzt ist es endlich soweit. 400 Schüler der Klassen fünf bis zehn an der Caspar-Voght-Schule in Rellingen bekommen am Montag, 14. April, ihre erste multifunktionale Schülerkarte. Diese soll nicht nur als Schülerausweis dienen, sondern auch als Nutzerkarte für die Schülerbücherei. Und vor allem soll sie das alte Bezahlsystem in der Mensa und am Kiosk durch ein bargeldloses ersetzen.

Anstatt mit Bargeld zu zahlen, haben die Schüler die Möglichkeit, in der Mensa oder am Kiosk den Betrag für das Essen von ihrer Karte abbuchen zu lassen. Die Abbuchung erfolgt an einem der zwei Ausgabe-Terminals, indem die Karte daran gehalten wird. Sie wird von den Eltern der Schüler mit Geld aufgeladen, indem sie auf das Konto der Gemeinde Rellingen einen bestimmten Betrag einzahlen. Das Essen kann künftig auch von zu Hause aus online vorbestellt werden und genauso wieder abbestellt werden. Dies erfolgt über einen Account im Internet. Falls die Karte jedoch nicht mit Geld aufgeladen ist, heißt dies auch: kein Essen.

Es kann zwar weiterhin mit Bargeld bezahlt werden, doch die Preise werden ab Mitte Mai für Bargeldzahler steigen. Deshalb empfiehlt die Koordinatorin der Ganztagsschule, Dorothea Beckmann, die Karte zu beantragen. Dazu muss ein Formular von den Eltern ausgefüllt werden. Falls sich Eltern erst später dafür entscheiden, dass ihr Kind mit der Karte zahlen soll, lässt sich die Funktion jederzeit freischalten. „Über 50 Prozent der Eltern und Schüler haben die Karte schon beantragt. Unser Ziel ist es natürlich, 100 Prozent zu erreichen“, sagt Beckmann.

Die Kosten des Projektes betragen etwa 14.200 Euro. Davon wurden 11.000 Euro von der Gemeinde bereitgestellt, 3200 Euro kamen durch Spenden zusammen. Das System „I NET-Menue“ ist bereits an mehr 400 Schulen bundesweit vertreten und praxiserprobt. „Wir haben uns auch mit dem Thema Datenschutz auseinandergesetzt“, sagt Dagmar Schudak von der Gemeinde und versichert, dass die Daten der Kinder sicher seien. Auch Rellingens Bürgermeisterin Anja Radtke freut sich: „Es ist ein wahres Wunderwerk.“ Die Karte soll auch dazu führen, dass sich die Kinder in gewisser Weise erwachsener fühlen, sagt die stellvertretende Schulleiterin Andrea Rönnau.