Landwirt befreit Uhu aus Liether Moor schwer verletzt vom Stacheldraht. Naturschützer appelliert an Bauern, nicht mehr benötigten Draht aus der Landschaft zu entfernen.
Sparrieshoop. Der ausgewachsene Uhu, der eigentlich im Liether Moor lebt, hatte sich in einem Stacheldraht verfangen. Hätte ihn nicht zufällig ein Landwirt entdeckt und aus dem Zaun geschnitten, wäre der Vogel qualvoll verendet. Nun wird er in der Wildtierstation Sparrieshoop wieder aufgepäppelt.
„Immer wieder verunglücken Wildvögel in Stacheldraht, der zur Weideeinzäunung aufgestellt wurde“, sagt Christian Erdmann von der Wildtierstation in Sparrieshoop. Er ärgert sich über die immer häufiger vorkommenden Unfälle. „Die Wildvögel erkennen das tödliche Hindernis viel zu spät.“ Ganz schlimm sei es, wenn der Stacheldraht verbotenerweise an ein Weidezaungerät, also Strom, angeschlossen ist. Ohne Hilfe kommen die im Draht gefangenen Vögel nicht wieder frei.
Das Uhumännchen hatte Glück im Unglück und wurde befreit, bevor es sich noch schlimmer verletzten konnte. „Wir freuen uns, dass die Menschen aufmerksam durch die Natur laufen und sich kümmern“, sagt Erdmann. Der Vogel erholt sich nach einer tierärztlichen Behandlung von seinen schweren Verletzungen. Erdmann weiß nicht, ob dieses Uhumännchen ein brütendes Weibchen mit Futter versorgen müsste. Denn erfahrungsgemäß brüten die Uhus zu dieser Jahreszeit schon. „Für diese Saison fällt dieses Uhumännchen jedenfalls aus.“
Der Naturschützer appelliert an Landwirte, nicht mehr benötigten Stacheldraht aus der Landschaft zu entfernen. Zu viele Fledermäuse, Wildvögel und Säuger verletzten sich schwer daran.