Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Halstenbek will die DB Netz AG eine Abstell- und Reinigungsanlage errichten. Nun wird eine erhöhte Lärmbelastung für die Anwohner befürchtet.
Halstenbek. Schlechte Nachricht für Anwohner der Bahnstrecke in Halstenbek: Die Bahn will auf dem Gelände des ehemaligen Halstenbeker Pflanzenversandbahnhofs (Güterbahnhof) eine Abstell- und Reinigungsanlage für Züge einrichten. Geplant ist, dort nachts 30 S-Bahn-Züge zu parken und diese durch Arbeitskolonnen einer Innenreinigung zu unterziehen. Auch ein Gebäude für Lokführer soll entstehen. Bestandteil des Projektes ist auch die die Schaffung zusätzlicher P + R-Plätze.
Das Gelände liegt fast direkt am S-Bahnhof Halstenbek. Es war einst als Standort für ein Altenheim im Gespräch. Zuletzt hatte die Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG als Eigentümerin versucht, dort ein Wohngebiet zu schaffen. Damals ergab jedoch eine schalltechnische Untersuchung, dass die Fläche in unmittelbarer Nähe der S- und Fernbahngleise mit einer 4,50 Meter hohen Lärmschutzwand umgeben sein müsste, damit dort jemand halbwegs ungestört wohnen kann. Daraufhin hatten die Politiker abgewunken.
Zuletzt hatte die Gemeinde versucht, das Areal für die Ansiedlung eines Gewerbebetriebes zu erwerben. Nun jedoch verkaufte Aurelis für 700.000 Euro an die DB Netz AG. Während die Gemeinde bei der Umwidmung der Fläche für Wohnzwecke noch ein Mitspracherecht hatte, sind ihr bei dem neuen Projekt wohl die Hände gebunden. „Glücklich finde ich das nicht“, sagt Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann. Sie befürchtet eine erhebliche zusätzliche Lärmbelästigung für die Anwohner der Bahnstrecke. Genaue Pläne lägen noch nicht vor, auch nicht zu den dann notwendigen Lärmschutzeinrichtungen. Das Thema soll am 21. Januar im Bauausschuss beraten werden.
Als erstes hat sich die SPD gegen das Vorhaben ausgesprochen. „Wir werden uns dafür einsetzen, diese Planungen zu verhindern. Sie sind eine Zumutung. Außerdem setzen wir darauf, dass betroffene Bürger und andere Interessierte im neuen Jahr bei den vorgeschriebenen Bürgerbeteiligungen deutlich ihre Meinung äußern“, so Fraktionschef Christoph Bittner.