Die Vertreterversammlungen gaben nun grünes Licht für die Fusion. De VR Bank Pinneberg und die Volksbank Elmshorn schließen sich zum 1. Januar 2014 zur Volksbank Pinneberg - Elmshorn zusammen.

Pinneberg/Elmshorn. Der Fusion der beiden stärksten Genossenschaftsbanken im Kreis Pinneberg zur größten Volksbank in Schleswig-Holstein steht nichts mehr im Wege. Die Vertreterversammlungen der VR Bank Pinneberg und der Volksbank Elmshorn haben jetzt mit jeweils über 95 Prozent der Stimmen dem Zusammenschluss beider Institute zugestimmt, die zum 1. Januar 2014 vollzogen werden soll. Die neue Volksbank Pinneberg-Elmshorn wird dann mit einer Bilanzsumme von 1,65 Milliarden Euro (Stand 31. Dezember 2012) die größte der 33 Genossenschaftsbanken im Land sein vor der VR Bank Niebüll (1,25 Milliarden), der VR Bank Ostholstein-Nord - Plön und der VR Bank Flensburg - Schleswig (jeweils 1,1 Milliarden).

Der Sitz des neuen Hauses wird Pinneberg sein, sagt Vorstandsmitglied Horst Alsmöller, da formal die VR Bank Pinneberg die Volksbank in Elmshorn übernehme. „Das wird uns etwa 700.000 Euro an Grunderwerbssteuern kosten.“ Zusammen beschäftigen beide Banken 441 Mitarbeiter, die während und nach dem Fusionsprozess, der Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein soll, alle an Bord bleiben sollen. Bis Ende 2015 seien betriebsbedingte Kündigungen vertraglich ausgeschlossen, betont der Vorstand, der zunächst aus den vier Mitgliedern Alsmöller, Uwe Augustin (beide bisher VR Bank Pinneberg), Christian Scheinert und Stefan Witt (beide Volksbank Elmshorn) bestehen wird. Scheinert, 62, scheidet Ende Juli 2014 aus und geht auf eigenen Wunsch in den Vorruhestand. Der Vorstand werde dann aus drei Personen bestehen.

Diese günstige Konstellation, dass bei der Volksbank mit Scheinert und Christian Kähler, der im Sommer 2013 in Ruhenstand ging, zwei der drei Vorstandsmitglieder ausgeschieden sind, war sicher mit ein Grund für diese Fusion, da beide Häuser auch eigenständig eine starke Position auf dem Geldmarkt behalten hätten, betonten am Donnerstag alle vier Vorstandsmitglieder. „Durch den Zusammenschluss und die Verdichtung unseres Filialnetzes können wir mit höherer Schlagzahl auf die Kunden zugehen“, sagt Witt.

Ein weiterer Aspekt für die Fusion sei die Eigenkapitalquote, sagt Scheinert. Nach dem Zusamenschluss liege diese bei etwa 8,9 Prozent. Die EU-weit geltenden Basel-III-Kriterien verlangen ab 2017 eine Quote von 9,25 Prozent. „Mit der Fusion haben wir jetzt einen Wachstumsspielraum“, sagt Scheinert und spricht von einem „unglaublich grandiosen Markt“ aus Sicht der Genossenschaftsbanken. So würden beide Häuser um die zehn Prozent im laufenden Jahr wachsen. Seit der Finanzkrise steige ihr Geschäft überdurchschnittlich. Die Ankündigung der Sparkasse Südholstein, im Januar 2014 sieben ihrer 21 Filialen im Kreis Pinneberg zu schließen, lässt den Vorstand auf weiteres Wachstum hoffen. Mit 21 ihrer 27 Geschäftsstellen wird die Volksbank Pinneberg - Elmshorn künftig die größte Verbreitungsdichte im Kreis Pinneberg haben.

Gleichwohl will die Volksbank den Rückzug des Mitbewerbers nur zum Teil ausnutzen. „Wir werden keine neue Filiale aufmachen“ erteilt Scheinert eine klare Absage in Richtung Sparrieshoop, wo es künftig kein Kreditinstitut mehr geben wird. In Appen sei allerdings ein Geldautomat geplant, sagt Alsmöller. Nur in Brande-Hörnerkirchen werde eine neue , größere Geschäftsstelle gebaut. Dies sei aber auch schon lange geplant.

Überschneidungen von Filialen gebe es nach der Fusion einzig in Quickborn, wo beide Häuser jeweils eine Geschäftsstelle unterhalten, die nur wenige 100 Meter auseinander liegen. Mittelfristig werde dort wohl die Filiale der Volksbank Elmshorn aufgegeben, ließ der Vorstand durchblicken. Entschieden sei dies aber noch nicht. „Aber wir werden keinen Standort verlassen“, verspricht Witt.

Mehr Effizienz bei der internen Verwaltung erwartet der Vorstand vom Zusammenschluss. So werde nur ein Rechenzentrum benötigt. Die „schlankeren Prozesse“ im Backoffice sollen aber über die „natürliche Fluktuation“ ablaufen und nicht automatisch zu Personalabbau führen, betont der Vorstand. Die betroffenen Mitarbeiter sollten sich dann verstärkt der Kundenbetreuung widmen. „Es wird Veränderungen geben“, sagt Alsmöller. „Die Kultur des Miteinanders wird bleiben.“

Für die 97.000 Kunden ändere sich zunächst nichts. Kontonummer und Bankleitzahlen blieben erst einmal unverändert weiter bestehen.