Das Jahr 2013 bescherte den fünf Volks- und Raiffeisenbanken der Region Pinneberg und Umgebung weitere Wachstumsraten. Vor allem die Kundeneinlagen und das Kreditgeschäft sind besonders gestiegen.

Kreis Pinneberg. Den fünf Genossenschaftsbanken VR Bank Pinneberg, Volksbank Elmshorn, Norderstedter Bank, Raiffeisenbank Elbmarsch und Kaltenkirchener Bank, die eine Arbeitsgemeinschaft bilden, geht es wirtschaftlich gut. „Wir sind sehr zufrieden mit der positiven Entwicklung in diesem Jahr“, sagte ihr Sprecher Reiner Schomacker am Freitag vor Journalisten. Fast alle Geschäftsbereiche seien im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Ob Bilanzsumme (2,3 Milliarden, plus 3,9 Prozent), Kundeneinlagen (1,8 Milliarden, plus 6,3 Prozent), Kredite (1,3 Milliarden, plus 9 Prozent) oder Mitgliederzahl (50.697, plus 2,3 Prozent) - „wir sind stolz, dass wir kontinuierlich wachsen“, sagte Schomacker. Lediglich die Zahl der Konten sei mit 233.000 leicht rückläufig.

Auch bei der Zahl der Geschäftsstellen übernimmt das Führungs-Duo dieses Quintetts - die Volksbank Elmshorn und die VR Bank Pinneberg, die zum 1. Januar fusionieren - erstmals die Marktführerschaft. Mit 21 Filialen wird diese neue Volksbank Pinneberg-Elmshorn (1,7 Milliarden Euro Bilanzsumme) das Kreditinstitut mit der größten Verbreitungsdichte im Kreis Pinneberg sein. Nachdem die Sparkasse Südholstein gerade angekündigt hat, sieben ihrer 21 Zweigstellen im Kreis Pinneberg im Januar 2014 zu schließen. Mit der Raiffeisenbank Elbmarsch liegt die Volksbank-Gruppe dann mit 25 Geschäftsstellen gleich auf mit der Sparkassenfamilie (Südholstein, Elmshorn und Wedel).

Daran soll sich nach Aussage der Vorstandsmitglieder Uwe Augustin (VR Bank Pinneberg) und Stefan Witt (Volksbank Elmshorn) zunächst auch nichts ändern. Ohnehin gebe es nur in Quickborn, wo zwei Filialen 300 Meter von einander entfernt liegen, Überschneidungen. Auch die Arbeitsgemeinschaft der dann vier Volksbanken in den beiden Landkreisen solle fortgeführt werden.

528 Mitarbeiter beschäftigt diese Gruppe zurzeit, davon 60 Auszubildende. Das sind zwei weniger als vor einem Jahr. Dabei würden die Aufgabenfelder der Bankkaufleute weiter zunehmen. Als Beispiel nannte Schomacker die gesetzlich vorgeschriebene intensivere Beratung der Kunden vor Abschluss von Wertpapiergeschäften. Gleichwohl sei dieser Bereich rückläufig. So seien die monatlichen Kauf- und Verkaufsorders innerhalb eines Jahres um ein Viertel auf unter 10.000 zurückgegangen. „Das ist der allgemeinen Verunsicherung aufgrund der Finanzmarktkrise geschuldet“, sagt Schomacker. „Aber das ist eine bedenkliche Entwicklung. Die Kunden sind zu immer weniger Risiken bereit.“ Dabei sei seit der Krise nichts so sehr gewachsen wie die Aktien wie auch der Dax-Höchststand von knapp 9000 Punkten zurzeit zeige.

Noch eine zweite Entwicklung sei schwierig. Wegen der extrem niedrigen Zinsen würde das Geld nur noch kurzfristig angelegt, jeder zweite Euro sogar als Tagesgeld. Kredite dagegen könnten nicht langfristig genug sein. „Aber diese Risiko-Situation ist für uns sehr gut beherrschbar. Die Ertragslage ist gut“, bilanzierte Schomacker.