Mit der landesweiten Aktion „Stromabwärts“, die am 1. Januar 2014 startet, wollen 15 kommunale Energieversorger ihre Kunden zum Stromsparen animieren. Der Wettbewerb verspricht Verbrauchern auch tolle Preise.

Kreis Pinneberg/Kiel. Die Energiewende ist nur zu schaffen, wenn sich der Energieverbrauch merklich reduziert. Darum haben sich jetzt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein und 15 kommunale Energieversorger, darunter die Stadtwerke Elmshorn, Quickborn und Tornesch, zu einer bislang einmaligen landesweiten Stromspar-Aktion zusammengeschlossen. Unter dem Motto: „stromabwärts auf Erlebnisreise“ sind ihre Kunden dazu aufgerufen, ihren Jahresenergieverbrauch um zehn Prozent zu senken.

Die Aktion, die vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 läuft, wird begleitet von zahlreichen Tipps, wie der Stromverbrauch mit relativ einfachen Mitteln reduziert werden kann. Wem es gelingt, mindestens zehn Prozent seines Jahresstromverbrauchs zu senken, kann eine siebentägige Kreuzfahrt auf dem Rhein gewinnen. „Eine Reise auf dem Strom fanden wir für diese Stromabwärts-Reise sehr passend“, sagt Projektleiter Klaus Wortmann. „Wir wollten extra nicht diejenigen belohnen, die prozentual am meisten Strom sparen, weil davon die profitieren, die vorher besonders verschwenderisch mit dem Strom umgegangen sind. Aber zehn Prozent Ersparnis kann jeder schaffen.“

Darüber hinaus verlosen die mitmachenden Stadtwerke alle drei Monate unter ihren teilnehmenden Kunden weitere Preise. „Wir wollen unsere Kunden dazu anleiten, wie sie zu Hause Strom sparen können und so ihren persönlichen Beitrag für die Energiewende leisten“, sagt Ulrike Fölsch von den Stadtwerken Quickborn über diesen landesweiten Wettbewerb.

Es gibt bereits 150 registrierte Verbraucher

Schon jetzt hätten sich 150 Verbraucher in Schleswig-Holstein im Internet (www.stromabwaerts.de) registrieren lassen. Die ersten 2000 Teilnehmer erhalten ein Energiepaket mit kleinen Geschenken und einer Informationsbroschüre. „Wir werden alle Kunden Mitte November anschreiben und auf diese Aktion aufmerksam machen“, kündigt Marketingleiterin Fölsch an.

Wer mitmachen will, muss den aktuellen Zählerstand seines Stromzählers ablesen und im Internet eingeben sowie seinen Jahresstromverbrauch von der letzten Stromrechnung angeben. Am Ende des Jahres wiederholt sich diese Prozedur. Das sei schon alles, sagt Projektleiter Wortmann. „Wer es bequem haben will, trägt zweimal diese Daten auf unserer Homepage ein und wartet ab.“ Der engagierte Energieverbraucher könne auch monatlich nachschauen, wie sich sein Stromverbrauch entwickelt. Dazu gebe es Berechnungen, die ihm zeigten, ob er auf dem richtigen Kurs ist, erklärt Wortmann.

Hintergrund dieser Aktion sei eine bundesweite Untersuchung, die festgestellt habe, dass es immer noch große Potenziale in den Privathaushalten gibt, Strom einzusparen, erläutert Wortmann. „Das hat uns überrascht“, sagt der Projektleiter von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein in Kiel, die mit einigen Stadtwerken 2010 das Schleswig-Holstein Energie-Effizienz-Zentrum gegründet hat, das in Neumünster eine Dauerausstellung zu Haus- und Gebäudetechnik unterhält und kostenlose Energieberatungen anbietet. „Darum haben wir uns zu dieser Kampagne entschlossen, die den Leuten zeigen soll, dass es relativ leicht ist, zehn Prozent ihres Stromverbrauchs einzusparen, wenn sie nur ein paar Ratschläge beherzigen. Einem Durchschnitts-Haushalt sollte das locken gelingen“, ist Wortmann überzeugt. „Dann kommen schnell 100 Euro zusammen, die der Energieverbraucher so sparen kann.“

Verbraucherzentrale und Stadtwerke geben Spartipps

Zu den Spartipps, die die Stromabwärts-Macher geben, gehören Steckerleisten, mit denen der Verbraucher die Standby-geräte in seinem Haus abschalten kann, Wasserkocher statt den Topf auf den Herd zu stellen, Lampen durch moderne LED-Leuchten auszuwechseln, Energiespartasten bei Waschmaschine oder Geschirrspüler zu verwenden und alte, energiefressende Geräte durch solche zu ersetzen, die eine hohe Energieeffizienz haben. Natürlich kann auch jeder seinen Verbrauch senken, indem er elektrische Geräte früher abschaltet oder durch eine Zeitschaltuhr abbrechen lässt.

Die Verbraucher sollen mit dieser Aktion auf das Smartmetering vorbereitet werden, erklärt Wortmann. Das sind digitale Stromzähler, die den Verbrauch stunden- oder tagesweise anzeigen und so dem Verbraucher „ein Gefühl für sein Verbrauchsverhalten vermitteln“ sagt der Projektleiter. „Das ist auch ein Grund dafür, warum die Stadtwerke mitmachen.“ Der Wettbewerbscharakter soll dem Ganzen zusätzlichen Schub geben. „Wir werden immer mal wieder darstellen, welche Regionen vorne liegen. So wird das Stromsparen zu einem Erlebnis.“