Bislang getrennte Projekte sollen gebündelt werden. Bundestagsabgeordnete Ole Schröder (CDU) findet den “Kreis aufgrund der Pendlerströme ideal“.
Kreis Pinneberg/Hamburg. Die Stadtwerke Wedel und Elmshorn wollen den Schwung ausnutzen, den die Christdemokraten derzeit in Sachen Elektromobilität an den Tag legen. Adam Krüppel, Geschäftsführer des Wedeler Energieversorgers, und der Bundestagsabgeordnete Ole Schröder (CDU) teilten mit, dass sie ihre bislang getrennt laufenden Projekte, den Kreis Pinneberg zu einer bundesweiten Modellregion für Elektro-Fahrzeuge zu machen, kombinieren wollen. Mit im Boot sind dabei auch die Stadtwerke Elmshorn.
"Die Stadtwerke-Kooperation Trianel hatte bereits zu Jahresbeginn eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die das Potenzial für elektrisch angetrieben Fahrzeuge ermitteln soll", so Krüppel und: "Nun gibt es Mitstreiter." Deshalb habe er sofort an eine Bündelung der Kräfte gedacht, als Schröder und die Landtagskandidatin Barbara Ostmeier äußerten, als Weg zur Stärkung der deutschen Automobil-Industrie nicht etwa weiter auf "Abwrackprämien" zu setzen, sondern auf das Vorantreiben des Themas "E-Mobilität". Schröder verfolgt das Ziel, den Kreis Pinneberg gemeinsam mit der Stadt Hamburg zu einer Groß-Modellregion zu machen. Ein entsprechendes Vorhaben ist nach Angaben Schröders im Wahlprogramm der CDU niedergelegt.
"Das Thema Elektromobilität wird kommen - die Frage ist nur: Wie schnell?" sagt Geschäftsführer Krüppel. Sein Unternehmen möchte in der Region unterschiedliche "Tank-Techniken" testen und Erfahrungen in Sachen Infrastruktur sammeln. "Und wenn wir dabei Rückenwind aus Berlin bekommen, ist das um so besser", so Krüppel. Sein Kollege Torsten Zipperling, Leiter der Stadtwerke Elmshorn, sieht die Lage ähnlich: "Wir liegen da auf einer Linie mit Wedel. Für 2011 werden wir zwischen 200 000 und 300 000 Euro für dieses Thema als Investitionen einstellen. Sollte nun früher begonnen werden können, sind wir auch dabei." Krüppel plant, noch in diesem Jahr die erste E-Zapfsäule in Wedel zu installieren.
Krüppel, Zipperling und Schröder sehen den Kreis Pinneberg als ideal für ein solches Pilotprojekt an. "Der Kreis eignet sich aufgrund der Pendlerströme und der Nähe zur erneuerbaren Windenergie ideal für ein solches Modellprojekt", so Schröder.
80 Prozent aller Autofahrer legen nach Angaben der Stadtwerke täglich weniger als 50 Kilometer mit ihrem Fahrzeug zurück - so wie die Pendler zwischen Wedel und Elmshorn, die in Hamburg arbeiten. Sie sind deshalb die ideale Zielgruppe. Wie sie zu fördern sind, etwa durch Bezuschussung von Fahrzeugen oder Hilfe bei der Installation von E-Tankstellen zuhause, wird derzeit von der Stadtwerke-Trianel-Arbeitsgruppe überlegt. Deshalb ist noch nicht heraus, wann die Region reif ist für die ersten E-Fahrzeuge. Derzeit seien auch kaum Autos zu bekommen. Zur Vorstellung seiner Pläne hatte er zwar einen Mini in Elektroausführung und die passende Tankstelle des Stecker-Herstellers Mennekes parat, doch die Autos dieses Typs sind noch Einzelanfertigungen und nur im Leasing zu bekommen. "Den muss ich erst mal wieder abgeben", sagte Krüppel, "leider."