Der Volkswagen-Konzern hat den Einstieg in die Massenproduktion von Elektroautos angekündigt und ein erstes Modell, den E-up, dazu vorgestellt.

Frankfurt. Der Volkswagen-Konzern hat den Einstieg in die Massenproduktion von Elektroautos angekündigt und ein erstes Modell, den E-up, dazu vorgestellt.

„Wir bei Volkswagen werden das Elektroauto aus der Öko-Nische ins Massensegment führen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn am Montagabend in Frankfurt am Main kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung. Erstmals zeigte VW bei der Präsentation sein erstes geplantes Elektroauto, das Modell „E-up“. Es handelt sich um die Elektroversion der neuen Familie von VW-Miniwagen. Der Kleinwagen ist laut VW mit einem 80-PS-Motor ausgerüstet und wird über Steckdose und Solarzellen auf dem Dach geladen. Der Wagen ist 130 Stundenkilometer schnell und hat eine Reichweite von ebenfalls 130 Kilometern. „Der E-up ist mehr als eine Studie“, sagte Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Winterkorn kündigte an, für VW zähle „nicht die schnellste, sondern die beste und sicherste Lösung“ auf dem Weg zum Elektroauto. VW nennt das Jahr 2013 als Marktstart von Stromer. Der Autobauer hatte bisher aber nichts über die geplante Größenordnung hören lassen. Laut Winterkorn braucht vor allem die Batterietechnik noch Entwicklungszeit. Winterkorn hatte im Juli die Anforderungen an ein VW-Elektroauto festgelegt. Der Kunde wolle „mit seinem Fahrzeug von München nach Hamburg kommen oder zumindest bis ins relativ nahe Österreich“. Die Ladezeit dürfe nur ein bis zwei Stunden betragen, und der Preis dürfe nur 2.000 Euro höher sein als beim Normalwagen.

Bisher reichen die Batterien nur bis etwa 100 Kilometer. Auch die Ladezeiten sind noch viel länger, als Winterkorn fordert. Allerdings ist die deutsche Autoindustrie weltweit nicht führend beim Thema Elektroautos. „Die deutsche Autoindustrie hat beim Thema Elektro nicht konsequent genug weiter gearbeitet. Und da schließe ich uns bei Volkswagen durchaus selbstkritisch mit ein“, sagte Winterkorn früher.

Nach Ansicht von Winterkorn hat die Autoindustrie den schlimmsten Teil der Krise hinter sich. „Die Branche kann mit vorsichtigem Optimismus nach vorne schauen“, sagte der Manager. Im August hatte der Volkswagenkonzern 9,5 Prozent mehr Autos abgesetzt als im Vorjahresmonat, wie Winterkorn mitteilte. Von Januar bis August kommt der Konzern auf ein Absatzminus von 2,1 Prozent, während der Weltmarkt um 14 Prozent fiel. Winterkorn bekräftigte, VW wolle bis 2018 weltweit an der Spitze der Autoindustrie stehen. Winterkorn will den Absatz der Kernmarke VW auf 6,6 Millionen Autos im Jahr 2018 steigern. Im vergangenen Jahr verkaufte die Marke 3,7 Millionen Autos.

Zum ersten Mal war die Sportwagenmarke Porsche bei einer Veranstaltung des VW-Konzerns vertreten. Porsche-Chef Michael Macht betonte, er sehe große Chancen darin, dass Porsche als zehnte Marke im VW-Konzern aufgehen wird.