Norderstedt. Ausgleich gegen Eintracht Norderstedt II fällt in der Nachspielzeit. Auch Bezirksligist Glashütter SV trifft kurz vor Schluss.

Das Spitzenspiel in der Fußball-Landesliga Hammonia erfüllte alle Ewartungen. Der Hamburger SV III und Eintracht Norderstedt II lieferten sich ein wildes Match – und trennten sich am Ende mit einem 3:3 (2:2)-Unentschieden.

„Das Ergebnis fühlt sich ein bisschen an wie eine Niederlage. Aber wenn wir uns über ein 3:3 beim HSV III ärgern müssen, dann zeigt das, wie gut meine Jungs ihre Sache schon machen“, sagte Jannik Paulat nach dem Spiel. Der Coach von Eintracht Norderstedt II wusste: Eigentlich hätte er deutlich stärker über zwei verlorene Punkte und die damit verschenkte Chance auf die Tabellenführung hadern können. Doch es überwog der Stolz auf die eigene Leistung.

Hamburger SV III: Eintracht Norderstedt II führt nach 31 Minuten mit 2:0

Vor allem in der ersten halben Stunde setzte sein Team den HSV III mit starkem Pressing enorm unter Druck. Bojan Lukic traf schon nach 22 Sekunden zum 0:1, Ayoub Akhber nach schönem Solo zum 0:2 (31.). „Wenn Norderstedt 3:0 oder 4:0 geführt hätte, hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen. In dieser Phase war das Nullkommanull von uns“, sagte HSV-Trainer Stefan Gehrke. „Aber es ist gekommen, wie es manchmal im Fußball so kommt.“

Sein Team wachte auf – und zeigte sich sofort effizient. Sebastian Schmalbach auf Vorlage von Haci Gündogan (42.) und Kevin Herbermann per Kopf nach Flanke von Sepehr Nikroo (45.) stellten noch vor dem Pausenpfiff unerwartet auf 2:2.

Lasse Lüttgen erzielt kurz vor Schluss das 3:3 für den HSV III

Eintrachts Zweite schüttelte den Schock jedoch ab, ging in Hälfte zwei erneut in die Offensive. Maurice Lüllemann knallte Akhbers Zuspiel von der Strafraumgrenze zum 3:2 für die Gäste ins Netz (58.). Doch zwei gute Konterchancen zum 4:2 ließen die Garstedter liegen. So kam es ein zweites Mal, um mit Gehrke zu sprechen, „wie es manchmal im Fußball so kommt“. Ein langer Ball des HSV III fiel im Gewusel der Nachspielzeit irgendwie Lasse Lüttgen vor die Füße, der ihn aus sechs Metern zum Endstand ins lange Eck schob.

„Die Eintracht hat uns am Leben gelassen. Das haben wir dann bestraft. So gesehen ist das Ergebnis fast in Ordnung“, so Gehrkes Fazit. „Es war ein unfassbares Duell für die neutralen Zuschauer. Wir waren mutig und unbekümmert. Aber man hat auch gesehen, dass unseren jungen Wilden noch etwas Erfahrung fehlt und der HSV III eine enorme individuelle Klasse hat“, bilanzierte Paulat.

Jonatan Spincke lässt Glashütter SV endlich wieder jubeln

Unter der Regie von Kevin Strominski an der Seitenlinie – Cheftrainer André Menzel stand Gelb-Rot gesperrt hinter der Bande – durchbrach der Glashütter SV in der Bezirksliga Nord beim VfL 93 auf dramatische Weise seine Serie von fünf sieglosen Spielen. 3:0 führte der GSV durch Xhevdet Rexhepi (3../72.) und Pelle Zankl (23.), steuerte einem sicheren Dreier entgegen. Doch der VfL 93 packte die Brechstange mit langen Bällen aus und schaffte durch Treffer von Ben Jannot (74./85.) und Harry Hehlke (90.+1) das 3:3.

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Doch Glashütte schlug noch einmal zurück – und Jonatan Spincke erzielte den 4:3-Siegtreffer (90.+4). „Wir haben eine geile und charakterstarke Truppe, die sich vom Ausgleich nicht hat umwerfen lassen. Das war eine großartige Teamleistung. Nun ist der Bann gebrochen“, sagte Menzel.