Norderstedt. Landesliga-Fußballer des Hamburger SV können Trainer nicht überzeugen, Eintracht Norderstedt II fegt SC Nienstedten vom Platz.

Stefan Gehrke, Coach des Hamburger SV III, ist ein Fußballtrainer, der ein Spiel nicht nur nach dem Ergebnis bewertet. Einen weiteren Beweis dafür lieferte der Coach nach dem 4:0-Auswärtserfolg seines Teams beim Kellerkind FTSV Altenwerder in der Landesliga Hammonia. „Das war ein höchst gruseliger Auftritt von uns. Wir hatten uns vorgenommen, schnellen und einfachen Fußball zu praktizieren. Stattdessen wollte jeder unserer Spieler irgendwas Schlaues und Besonderes auf dem Feld machen“, ärgerte sich Gehrke.

An der Feldüberlegenheit des HSV III in einer zähflüssigen Partie und am verdienten Sieg änderte dies freilich nichts. Entscheidend für den Erfolg war zudem die Aufmerksamkeit bei Standards. Bei einem abgefälschten Freistoß von Ex-Nationalspieler Marcell Jansen setzte Sebastian Schmalbach nach und verwandelte den Abpraller zur Führung (45.). Das 2:0 (58.) und das 4:0 (68.) fielen nach identischem Strickmuster: Ecke Sepehr Nikroo auf den zweiten Pfosten, Kopfballtreffer Kevin Herbermann.

HSV III: Der Vereinspräsident erzielt das dritte Tor für den Landesligisten

Dem 3:0 ging einer der wenigen schönen Spielzüge der Partie voraus. Sebastian Schmalbach setzte sich über die Außenbahn durch und bediente HSV-Präsident Jansen, der ohne Mühe am zweiten Pfosten einschob (63.). „Immerhin haben wir uns in der Tabelle jetzt wieder etwas weiter oben positioniert“, sagte Gehrke.

Noch besser steht Staffelkonkurrent Eintracht Norderstedt II da. Das U-23-Team des Regionalliga-Clubs setzte sich gegen den SC Nienstedten nach einer starken Leistung ebenfalls mit 4:0 durch. Ayoub Akhber mit einem schönen Treffer per Hacke (13.), Noah Musse aus 13 Metern (58.) und Maurice Lüllemann, der zunächst energisch gegen die Nienstedtener Abwehr durchsetzte und dann kraftvoll abzog (79.), erzielten drei der vier Treffer.

Eintracht Norderstedt II: Lars Kuchenbecker trifft aus 55 Metern

Absoluter Höhepunkt der Partie war aber das 2:0 von Lars Kuchenbecker (52.). Er nahm den Ball per Brust an und knallte ihn volley aus 55 Metern über SCN-Keeper Max Wolf in den Kasten. „Wir haben gegen einen keinesfalls schlechten Gegner verdient gewonnen. Mit einem 4:0 hätte ich nicht gerechnet. Trotzdem ist bei uns noch Luft nach oben“, sagte Eintracht-II-Trainer Jannik Paulat.

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Das fünfte sieglose Spiel in Folge verkraften musste der Glashütter SV (Bezirksliga Nord) beim 2:3 gegen UH-Adler. Die Gäste gingen nach groben Abwehrschnitzern des GSV durch Benjamin Diemer (19./61.) und Jannick Peter (69.) mit 3:0 in Führung. Die Aufholjagd der Hausherren mit Treffern von Xhevdet Rexhepi (80.) und Philipp Pröhl (85.) kam zu spät. „Wir haben erst von der 70. Minute an das Spiel gezeigt, das wir zeigen wollten. Aber wir werden bald wieder siegen“, versprach Trainer André Menzel.