Henstedt-Ulzburg/Norderstedt. Die beiden Topteams der Frauenfußball-Regionalliga geben sich am 18. Spieltag keine Blöße. Doch der SVHU hat ein großes Problem.

Die beiden dominierenden Mannschaften in der Frauenfußball-Regionalliga Nord haben sich am 18. Spieltag keine Blöße gegeben. Der Tabellenzweite SV Henstedt-Ulzburg (44 Zähler) gewann auf dem Kunstrasen an der Theodor-Storm-Straße 1:0 (1:0) gegen das zweite Team des SV Meppen, der weit enteilte Spitzenreiter Hamburger SV setzte sich ebenfalls zu Hause mit 5:0 (3:0) gegen den TuS Büppel durch.

Den Kampf um die Staffelmeisterschaft hat der SVHU längst abgehakt, zu souverän spult der immer noch verlustpunktfreie HSV, der bislang erst vier Gegentore kassiert hat, sein Programm herunter.

Frauenfußball-Regionalliga: SVHU muss auf Torfrau verzichten

„Wir werden mit aller Macht versuchen, Hannover 96 auf Distanz zu halten und Rang zwei zu verteidigen“, sagte Trainer Christian Jürss. Ein großes Handicap bei diesem Vorhaben: Der Coach und seine Mannschaft müssen zunächst auf Torhüterin Anneke Klaas verzichten, die sich möglicherweise schon zum zweiten Mal in der laufenden Serie den kleinen Finger der linken Hand gebrochen hat.

Für sie stand gegen den SV Meppen II Abwehrspielerin Catherin Knobloch zwischen den Pfosten – und hielt, wenn auch mit ein wenig Glück, ihren Kasten tatsächlich sauber.

Stürmerin Indra Hahn sorgt für das entscheidende 1:0

Den entscheidenden Treffer für die Gastgeberinnen erzielte in der 14. Minute Stürmerin Indra Hahn. Sie führt mit 19 Buden die Torjägerinnenliste der Regionalliga Nord vor der bislang 15-mal erfolgreichen Martina Müller (TSV Barmke) sowie Sandra Krohn (Holstein Kiel) und Jennifer Michel (SVHU/beide 14) an.

„Mit dem frühen 1:0 haben wir unsere gute Anfangsphase abgerundet“, sagte Jürss, „danach ist das Spiel verflacht.“ In der zweiten Halbzeit hatten die Henstedt-Ulzburgerinnen ein klares Chancenplus, Hahn, Vera Homp und Anna Johannsen brachte die Kugel aber einfach nicht über die Linie. Meppen II war wie schon im ersten Durchgang fast nur mit und nach Standardsituationen gefährlich.

Spitzenreiter lässt spielerisch Wünsche offen, trifft aber fünfmal

Torhungrig präsentierte sich der Hamburger SV, der dem TuS Büppel auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt keine Chance ließ. Etwas war aber doch anders als beim 5:0 in der Vorwoche gegen den FC St. Pauli: Trainer Lewe Timm war nicht so zufrieden wie sonst.

„Die Büppellerinnen haben uns gut angelaufen“, sagte der Coach, „und wir haben es nur selten geschafft, gute Lösungen gegen diese für uns ungewohnte Spielweise zu finden.“

Frauenfußball-Regionalliga: HSV-Neuzugang Dana Marquardt sorgt für Gefahr

Zwar verbuchten die mutigen Gäste nur einen gefährlichen Abschluss Mitte der zweiten Halbzeit, den HSV-Schlussfrau Lela Naward entschärfen konnte. Aber das Kombinationsspiel des Tabellenführers lief nicht so flüssig wie sonst.

Tore fielen trotzdem. Dana Marquardt zwang nach Flanke von Sarah Stöckmann eine gegnerische Spielerin zum Eigentor (4.). Später wurde keine gegnerische Hilfe benötigt: Stöckmann flankte, Marquardt versenkte den Ball per Kopf im Netz (37.). Svea Stoldt packte mit einem erfolgreichen Lupfer noch vor der Pause das 3:0 drauf (45.+1).

In der zweiten Hälfte jubelte der HSV erst wieder in der Schlussphase. Nachdem Emilia Hirche den Pfosten getroffen hatte, staubte Irma Schittek zum 4:0 ab (78.). Das schönste Tor der Partie gelang jedoch Dana Marquardt mit einem Seitfallzieher (85.). Lewe Timm: „Wir hätten schlauer spielen müssen. Irgendwie war das eine sehr merkwürdige Partie.“