Henstedt-Ulzburg. Co-Trainer Frank Hamann verlässt die Henstedt-Ulzburgs Handballerinnen und wird vom 1. April an für den Landesverband Schleswig-Holstein tätig.

Diese Meldung kommt überraschend für alle Handballfans in Henstedt-Ulzburg und Umgebung. Frank Hamann, Co-Trainer der Drittliga-Damen des SV Henstedt-Ulzburg, wird die Frogs-Ladies am Saisonende verlassen, um sich einer neuen Aufgabe als hauptamtlicher Mitarbeiter des Handballverbandes Schleswig-Holstein (HVSH) widmen zu können. Zugleich beendet der Quickborner seine seit 2012 andauernde Tätigkeit als Bundestrainer für die weibliche Jugend beim Deutschen Handballbund.

„Mein Vertrag beim DHB wäre im August ausgelaufen“, erklärt Hamann die Hintergründe seiner beruflichen Neuausrichtung. „Im Zuge der Vertragsgespräche habe ich mich auch nach einem Plan B umgeschaut und bin so auf den Job beim SH-Verband aufmerksam geworden. Als man mir schließlich erklärte, meinen Vertrag beim DHB nicht verlängern zu wollen, war ein nahtloser Übergang zum 1. April für mich möglich.“

Hamann wird dem Landesverband zukünftig in den Ressorts Spieltechnik, Leistungssport und -Lehre sowie in der Projektarbeit unterstützen. Die HVSH-Verantwortlichen sind daher froh, den ausgebildeten EHF-Mastercoach als neuen Mitarbeiter gewonnen zu haben. Präsident Dierk Petersen: „Frank Hamann hat in den vergangenen Jahren seine Spuren in der Verbandsarbeit auf Landes- und Bundesebene hinterlassen. Er kann mit seiner Erfahrung, seiner strukturierten Arbeitsweise und seinem hohen Engagement ein großer Gewinn für den HVSH sein.“

Für Hamann selbst endet mit der neuen Aufgabe im Kieler Haus des Sports ein erfolgreiches Kapitel beim Deutschen Handballbund. „Ich bin schon etwas traurig und enttäuscht darüber, keinen neuen Vertrag vom DHB angeboten bekommen zu haben. Ich respektiere aber die Entscheidung des Verbandes, sich in Zukunft anders aufstellen zu wollen. Fünfeinhalb Jahre durfte ich dort Erfahrungen sammeln.“

Bei Hamann überwiegt nunmehr die Vorfreude auf die neue Funktion im Landesverband. „Beim HVSH herrscht Aufbruchsstimmung. Mit dem neuen Geschäftsführer Sascha Zollinger, Verbandstrainer Thomas Engler und Geschäftsstellenleiterin Mareike Grenke wartet ein starkes Team auf mich“, ist der 44-Jährige überzeugt.

Dennoch ließe sich der Posten in Kiel zukünftig nicht mit der Tätigkeit als Co-Trainer in Henstedt-Ulzburg vereinbaren, sodass er dieses Amt zum Saisonende niederlegen müsse. „Ich bin jetzt im vierten Jahr bei den Frogs-Ladies, und mein Herz hängt sehr an diesem Team. Dafür hat es all die Jahre zu viel Spaß gemacht. Trotz alledem lässt sich der Job nicht mit meiner Funktion im Verband vereinbaren, weshalb ich zum Ende der Spielzeit leider Abschied nehmen muss.“ Nichtsdestotrotz werde er dem SVHU genau wie allen anderen Clubs beratend zur Seite stehen, stellt Hamann klar.

Erste Reaktionen aus der Mannschaft: Die Spieler bedauern die Entscheidung des Handball-Fachmanns sehr. Auf Grund einer Dienstreise hat er sich dem Team bisher noch nicht persönlich erklären können. „Ich werde das aber so bald wie möglich nachholen. In die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Wulf Winterhoff habe ich darüber hinaus vollstes Vertrauen, dass sie den eingeschlagenen Weg fortführen, der uns im Norden zu einem guten Ruf verholfen hat.“ Erfreulich ist für ihn, dass viele Talente aus dem eigenen Nachwuchs in die Drittliga-Mannschaft eingebaut wurden. „Die stehen ja nicht nur alibimäßig auf dem Spielberichtsbogen, sondern übernehmen Verantwortung. Es macht nach wie vor riesigen Spaß, so etwas mit aufbauen zu können.“

Auch sportlich hat Hamann noch einiges mit den Frogs-Ladies vor, bevor er den SVHU zum Ende der Saison verlässt. „Uns trennt nach dem vergangenen Wochenende nur ein Zähler vom ersten Tabellenplatz. Wir haben es also in der eigenen Hand, am Ende ganz oben zu stehen und werden alles dafür geben.“

Eine erste Chance bietet sich seinem Team in zwei Wochen. Dann treffen die Frogs-Ladies im direkten Duell auf den Tabellenführer Buxtehuder SV II (10. Februar, 20 Uhr, SZ Maurepas–straße).