Norderstedt. Der Regionalligist erreicht mit einem 3:1-Erfolg beim Oberliga-Verein SV Curslack-Neuengamme die Vorschlussrunde des Cupwettbewerbs.

Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt dürfen weiter darauf hoffen, zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Hamburger Oddset-Pokal zu gewinnen. Das Team von Trainer Thomas Seeliger zog mit einem 3:1 (1:1)-Sieg beim Oberliga-Elften SV Curslack-Neuengamme in die Vorschlussrunde des Cupwettbewerbs ein. Der Halbfinalgegner wird am Sonntag in der Sendung „Sportplatz Hamburg“ auf NDR 90,3 von 19.30 Uhr an ermittelt. Als Losfee fungiert Britta Kehrhahn, mögliche Gegner der Garstedter im Halbfinale sind die Oberligisten Altona 93 und TSV Buchholz 08 sowie der Wedeler TSV (Landesliga Hammonia).

Das Match in Curslack hätte für den Favoriten kaum schlechter beginnen können. Marvin Schalitz köpfte den Ball schon in der 2. Minute nach einem Freistoß von Patrik Papke an den Innenpfosten des Gästetores, von dort aus rollte das Spielgerät über die Linie – typisch Pokal eben. Klar, dass die Hausherren und der Großteil der 400 Zuschauer nun die Sensation witterten.

„Genau so etwas wollten wir vermeiden, doch diese Standardsituation war schwierig zu verteidigen“, sagte Seeliger, dessen Team trotz des Horror-Auftakts nicht die Nerven verlor.

Zwar brannten die Garstedter auf dem Kunstrasen am Gramkowweg kein Fußball-Feuerwerk ab, sie übernahmen mit zunehmender Spieldauer aber immer mehr die Kontrolle.

Zählbares blieb indes bis kurz vor der Pause aus. In der 45. Minute schlenzte Mannschaftskapitän Philipp Koch dann aber einen Freistoß aus
20 Metern unhaltbar für den früheren Eintracht-Keeper Frederic Böse in den linken Winkel – der psychologische Wendepunkt der Partie. Curslack-Trainer Torsten Henke: „Der Zeitpunkt des Ausgleichstreffers war für uns extrem bitter.“

In der zweiten Halbzeit machten die Norderstedter dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Erneut Koch (48.) und Jan-Philipp Rose (51.) vergaben das 2:1, das neun Minuten später dann aber doch fiel. Mittelfeld-Antreiber Deran Toksöz schickte Björn Nadler auf die Reise; dieser steckte den Ball zu Ermir Zekjiri durch, der aus 13 Metern in die lange Ecke traf. Kurz darauf schon die Entscheidung, erneut nach einem Freistoß: Diesmal übernahm Jan-Philipp Rose die Ausführung, Jan Lüneburg fälschte unhaltbar ab (65.).

Toksöz hätte den Vorsprung der Eintracht sogar noch weiter ausbauen können, vergab aber mit viel Pech zwei große Chancen. Zunächst bugsierte ein gegnerischer Abwehrspieler den Lupfer über Böse hinweg an den Pfosten (73.), dann parierte der Keeper einen Distanzschuss aus 20 Metern (79.).

Und der SV Curslack-Neuengamme? Die Gastgeber hatten nach der Pause nur noch eine hochkarätige Möglichkeit, als Patrik Papke in der 76. Minute den bravourös reagierenden Eintracht-Schlussmann Johannes Höcker prüfte.

Wunschgegner von Thomas Seeliger für das Halbfinale ist nun der Wedeler TSV, der als einziger Landesligist das vermeintlich schwächste Team im Lostopf ist – doch der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer warnt, den aktuellen Tabellenzweiten der Hammonia-Staffel zu unterschätzen: „Die haben auch ihre Qualität.“

Seeligers Vorliebe für den Club aus dem Elbvorort hat aber noch einen ganz anderen Grund: „Ich bin dort aufgewachsen, habe als Jugendlicher jeweils vier Jahre lang für Roland Wedel und den WTSV gespielt und würde mit Eintracht Norderstedt nach Hause zurückkehren.“


Tore:
1:0 Marvin Schalitz (2.), 1:1 Philipp Koch (45.), 1:2 Ermir Zekjiri (60.), 1:3 Jan Lüneburg (65.); Zuschauer: 400; Eintracht Norderstedt: Höcker – Coffie, Mandic, Rose, Lindener – Koch, Nadler (85. Kunter), Toksöz, Karg, Zekjiri (87. Ilgner) – Lüneburg (67. Schultz).