Norderstedt. Der Fußball-Regionalligist kassiert mit dem 1:3 gegen Hannover 96 II die erste Pleite im Edmund-Plambeck-Stadion in diesem Jahr.
In den bisherigen vier Heimspielen im Jahr 2016 war das Edmund-Plambeck-Stadion, sportliche Heimat der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, eine uneinnehmbare Festung gewesen. Die Garstedter hatten gegen den Goslarer SC (3:0), den TSV Schilksee (2:1), den SV Meppen (1:0) sowie die SpVgg Drochtersen/Assel (3:2) das Maximum von zwölf Punkten herausgekickt, waren so bis auf den vierten Tabellenplatz vorgeprescht. Nach dem Match gegen Hannover 96 II ist der Nimbus der Unbesiegbarkeit dahin: Gegen den Bundesliga-Nachwuchs aus Niedersachsen gab’s eine 1:3 (1:2)-Niederlage.
„Das Ergebnis ist verdient“, sagte Trainer Thomas Seeliger, der seine Startformation im Vergleich zum Match gegen die Drochtersen/Assel gleich auf vier Positionen verändert hatte. Rene Jozic, Clifford Aniteye, Björn Nadler und Steven Lindener rückten ins Team; David Karg, Ermir Zekjiri und Jan-Philipp Rose saßen dafür auf der Bank, Marcus Coffie gehörte nicht zum Kader. Grund: Der Coach wollte seinen Akteuren vor der wichtigen Viertelfinalpartie im Hamburger Oddset-Pokal beim Oberliga-Club SV Curslack-Neuengamme (Mittwoch, 19 Uhr, Kunstrasen Gramkowweg) eine Erholungspause gönnen. Der Gewinn des Cupwettbewerbs, der zur Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals 2016/2017 berechtigt und rund 150.000 Euro in die Vereinskasse spülen würde, ist das Saisonziel Nummer eins von Eintracht Norderstedt.
„Nichtsdestotrotz war unsere Aufstellung stark genug, um das Spiel gegen 96 gewinnen zu können“, sagte Seeliger. Der Haken: Seine Abwehr leistete sich zu viele Fehler. So ging Innenverteidiger Marin Mandic vor dem frühen 0:1 durch Dennis Hoins (3.) gegen Noah-Joel Sarenren-Bazee nicht energisch genug zur Sache. Vor dem 0:2 sah Keeper Johannes Höcker nicht gut aus. Er wollte den Ball nach einem Freistoß von Lukas Wilton aus der Luft pflücken, geriet dabei aber in Rücklage und ließ das Spielgerät aus den Händen rutschen – Fynn Arkenberg nahm das Präsent dankend an (44.). Beim entscheidenden 1:3 (77.) durch Hoins ließ sich die weit aufgerückte Norderstedter Defensivabteilung auskontern.
Der vierte Patzer der Eintracht blieb ohne Folgen: Marin Mandic leistete sich im Mittelfeld einen Abspielfehler, Clifford Aniteye legte Valmir Sulejmani nach einem Laufduell im Strafraum (55.). Thomas Seeliger: „In dieser Szene darf Cliff nicht grätschen.“ Glück im Unglück: Der Gefoulte, der selbst schoss, scheiterte mit seinem harmlosen Versuch an Höcker.
Bei ihren Angriffsbemühungen ließen die Hausherren, die nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 durch einen direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern von Philipp Koch (45.) noch einmal Hoffnung schöpften, die letzte Entschlossenheit vermissen. Außerdem fehlte ihnen bei guten Möglichkeiten für Björn Nadler (40.), Jan Lüneburg (47.) und David Karg (60.) das nötige Quäntchen Glück.
„Wir haben während des gesamten Spiels nie unseren Rhythmus gefunden“, sagte Nadler. Das soll in zwei Tagen in Curslack anders werden. Verzichten muss die Eintracht dann auf Mittelfeldmann Jeremy Karikari, der in der 26. Minute mit einer Trage vom Platz getragen wurde. Diagnose: Verdacht auf Gehirnerschütterung.
Tore: 0:1 Dennis Hoins (3.), 0:2 Arkenberg (44.), 1:2 Philipp Koch (45.), 1:3 Dennis Hoins (77.); Zuschauer: 455; Eintracht Norderstedt: Höcker – Jozic, Aniteye, Mandic, Kummerfeld – Koch (69. Kunath) – Nadler, Karikari (26. Karg), Toksöz, Lindener (59. Zekjiri) – Lüneburg.