Henstedt-Ulzburg. Das letzte Aufgebot der Zweitliga-Männermannschaft setzt sich mit viel Wut im Bauch in eigener Halle gegen den HC Empor Rostock durch.

Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg hatten Wut im Bauch, viel Wut. Leidtragender war der HC Empor Rostock. Fünf Tage nach Aberkennung des 30:23-Erfolgs beim TSV Bayer Dormagen – mit Youngster Arnd Sasse war ein nicht spielberechtigter Akteur eingesetzt worden – trumpften die „Frogs“ erneut auf. Gegen einen weiteren Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt fuhr das Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi einen verdienten 31:26 (12:12)-Heimsieg ein.

Dabei stand wegen der Ausfälle von Hamza Kablouti, Jens Thöneböhn und Karl Saint-Prix sowie der eingeschränkt einsetzbaren Nico Kibat (Infekt) und Florian Bitterlich (Ellenbogenbeschwerden) nur ein Rumpfteam zur Verfügung.

„Bis zur 50. Minute, als wir Thilo Lange als Rechtsaußen eingewechselt haben, hatten wir nur sieben Feldspieler. Die Jungs kriechen auf dem Zahnfleisch, sie haben alles gegeben“, sagte Karbowski, „normalerweise finde ich nach einer Partie immer einen Kritikpunkt. Aber diesmal gab’s nichts zu bemängeln.“

Die Hausherren machten von Beginn an deutlich, dass sie mit einem Erfolgserlebnis in die zweiwöchige Länderspielpause der 2. Bundesliga gehen wollten. Robert Schultze, der für seine unermüdliche Arbeit in Abwehr und Angriff ein Sonderlob der Coaches erhielt, sowie Daniel Eggert und Julian Lauenroth sorgten mit ihren Treffern schnell für eine 4:0-Führung (5.).

Doch so einfach ließen sich die Gäste nicht ins Bockshorn jagen. Mit ihren aggressiven 4:2- und 3:2:1-Abwehrformationen zwangen sie die Offensive der „Frogs“ vermehrt zu Fehlern. Die ärgerliche Konsequenz: Der vermeintlich sichere 12:6-Vorsprung des SVHU war nach 30 Minuten beim Stand von 12:12 dahin.

Die Henstedt-Ulzburger blieben dennoch cool. „Ich habe in der Kabine mit den Jungs abgesprochen, wie sie mit der offensiven Rostocker Abwehr umgehen müssen“, sagte Matthias Karbowski, „aber ich glaube, es wäre egal gewesen, was ich da erzählt hätte. Allen war anzusehen, dass sie sich den Sieg nicht nehmen lassen wollten.“

Besonders ein Mann erreichte nun Betriebstemperatur. Tim Völzke, halblinker Rückraumspieler und über weite Strecken auch in der Mitte aktiv, explodierte. Von der 34. bis zur 49. Minute steuerte der 26-Jährige acht Tore zur 29:20-Führung (53.) bei – die Entscheidung zugunsten der „Frogs“, die nun 13:13 Zähler auf dem Konto haben.

„Nach nur einem Tor in der ersten Halbzeit konnte es für mich ja nur besser werden“, sagte Völzke schmunzelnd. „Das schnelle Spiel in der zweiten Hälfte kam uns entgegen. Der Sieg tut nach dem ärgerlichen Verlust der beiden Dormagen-Punkte gut.“

Nach der Regenerationspause hat der SVHU erneut Heimrecht. Am Sonnabend, 14. November, kommt mit TUSEM Essen der Deutsche Meister der Jahre 1986, 1987 und 1989 ins Schulzentrum Maurepasstraße. (ust)


Spielverlauf:
4:0 (5.), 5:1, 6:2 (8.), 7:3, 7:5 (13.), 8:6, 12:6 (22.), 12:12 (30.) – 14:12 (32.), 14:13, 15:14 (34.), 17:14, 17:15 (37.), 22:15 (42.), 22:17 (44.), 24:18, 25:19 (48.), 27:20, 29:20 (53.), 29:22, 30:22, 31:23 (57.), 31:26.
Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Völzke (9), Robert Schulze (7), Tim Stefan (5), Daniel Eggert (4), Julian Lauenroth (3/davon 1 Siebenmeter), Martin Laursen (2), Thilo Lange (1/1).

Die Tabelle der 2. Bundesliga