Hartenholm. Schleswig-Holstein-Ligist verzweifelt an der eigenen Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor, hat in 13 Spielen nur 12 Treffer erzielt.

Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu beschönigen. Die nackten Zahlen sprechen sowieso für sich. Kein Team in der Schleswig-Holstein-Liga ist harmloser als die Fußballer des TuS Hartenholm, das verdeutlichte die 0:4 (0:2)-Niederlage gegen den TSB Flensburg ein weiteres Mal. „Wir hatten fünf, sechs gute Möglichkeiten, erzielen aber kein einziges Tor“, sagte der erneut ernüchterte Trainer Jörg Schwarzer. „Es fehlt die Kaltschnäuzigkeit, das zieht sich durch die Saison. Das ist auch eine Qualitätsfrage.“

Mickrige zwölf Treffer stehen nach 13 Partien für den Tabellen-15. zu Buche – Minuswert in der Staffel. Vier davon hat zudem Christian Jaacks erzielt, der mit einem Ende August erlittenen Kreuzbandriss allerdings noch monatelang ausfallen wird. Von den einsatzfähigen Akteuren war lediglich Maximilian Kokot mehr als einmal erfolgreich – seine zwei Tore dürften gegnerischen Defensivreihen aber kaum Respekt einflößen.

„Klar, ein Jaacks hat in der Vergangenheit das eine oder andere Tor gemacht. Doch auch Martin Genz und Kjell Brumshagen treffen in dieser Saison nicht“, so Jörg Schwarzer. In einer Spielklasse, die sich vorrangig über Offensivpotenzial und nicht über eine stabile Abwehr definiert, könnte dies im Abstiegskampf verhängnisvoll werden.

Weil der TSV Schilksee in der Regionalliga Nord schon jetzt abgeschlagenes Tabellenschlusslicht ist, muss im Umkehrschluss derzeit mit fünf Absteigern aus der Schleswig-Holstein-Liga kalkuliert werden. Demnach steht der SV Henstedt-Ulzburg auf Rang 14 ebenso unter dem Strich, auch wenn Coach Jens Martens dem 0:2 (0:0) beim TSV Altenholz durchaus positive Aspekte abgewinnen konnte. „Das war kämpferisch und taktisch ordentlich.“

Sascha Schwarzwald vergab im ersten Durchgang zwei Großchancen, gleiches galt später für den eingewechselten Sven Günther. „Das waren die Möglichkeiten, um den angestrebten Zähler zu holen. Aber wir müssen gegen Mannschaften punkten, die mit uns auf Augenhöhe sind“, so Martens.

Ein Desaster erlebte der SV Todesfelde in der Auswärtspartie bei Flensburg 08. Bei dessen Ortsrivalen TSB hatte der SVT am dritten Spieltag mit 1:6 verloren, jetzt folgte eine nicht minder heftige 2:6 (1:3)-Schlappe. Dabei waren die Gäste in der 5. Minute sogar in Führung gegangen. Nach dem Ausgleich fiel das Team jedoch in sich zusammen, kassierte vor der Pause drei Treffer binnen sechs Minuten und zu Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal zwei Tore in 120 Sekunden. Schon eine Woche zuvor hatte die Defensive beim 5:4 gegen Altenholz riesige Schwächen offenbart.

„Das geht so nicht“, sagte Trainer Sascha Sievers. Auffällig ist, dass Führungspersönlichkeiten auf dem Platz fehlen, zumal diesmal die verletzten Lennard Koth und Daniel Schumacher ausfielen. „Das sind alles liebe Jungs“, so der Coach, „aber letzte Saison hatten wir noch Dominik Lembke, Lennart Hein, Tahir Yavuz oder Sven Haldau. Die konnten die anderen Spieler an die Hand nehmen. Momentan fehlt das.“

TuS Hartenholm – TSB Flensburg 0:4 (0:2).

Tore: 0:1 Leif Carstensen (26.), 0:2 Vadim Galinger (31.), 0:3 Thomas Lohner (56.), 0:4 Lasse Sohrweide (88.).

TuS Hartenholm: Lübke – Peters (87. Rehberg), B. Bruhn, Quinting, Käselau – Johannsson, M. Möller – Brumshagen, Genz (46. Dörnte), Oldenburg (15. Voigt) – Kokot.

Flensburg 08 – SV Todesfelde 6:2 (3:1).

Tore: 0:1 Dennis Studt (5.), 1:1 Sebastian Kiesbye (34.), 2:1 Robin Schmidt (39.), 3:1 Sebastian Kiesbye (40.), 4:1 Ihab Hathat (48./Foulelfmeter), 5:1 Sebastian Kiesbye (50.), 5:2 Florian Petzold (57.), 6:2 Sebastian Kiesbye (78.).

SV Todesfelde: Schramm – Piper (46. Gomez Abal), Petzold, Beyer, Chaumont – Sixtus, Lübcke, Senghore, Khemiri (44.) – Studt (73. P. Möller), Liebert.

TSV Altenholz – SV Henstedt-Ulzburg 2:0 (0:0).

Tore: 1:0 Lasse Jensen (59.), 2:0 Berg Pekgür (90.).

SV Henstedt-Ulzburg: Zick – Höche (87. Ahlers), Großmann, Geertz, Boldt – Homp – Bessert (65. Günther), Blunck, Kaetow, Pajewski (61. Kabashi) – Schwarzwald.